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Kolumne von Norbert Schmassmann

14.09.2015

Werden Rankings den Kandidierenden gerecht?

Obschon in einem Ranking selber ganz vorne gelandet, frage ich mich, wie sinnvoll und ernstzunehmen solche Hitparaden eigentlich sind.


Die Industrie- und Handelskammer Zentralschweizer (IHZ) hat bekanntlich alle Kandidatinnen und Kandidaten, die im Herbst in den Kantonen Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz und Uri zu den Nationalrats- oder Ständeratswahlen antreten, auf deren «Wirtschaftsfreundlichkeit» untersucht. Anhand von 75 Fragen, die alle Kandidierenden auf «Smartvote» beantworten konnten, hat die IHZ untersucht, wie stark die Kandidierenden mit den Anliegen und Interessen der Zentralschweizer Wirtschaft übereinstimmen.

Ich musste nicht schlecht staunen, dass ich nach dem Präsidenten der IHZ, Hans Wicki, und dem amtierenden FDP-Nationalrat Peter Schilliger von allen übrigen bisherigen und neuen Kandidierenden der Zentralschweiz der wirtschaftsfreundlichste Anwärter sein soll.

Diejenigen, die mich näher kennen, wissen nämlich, dass ich nicht nur an wirtschaftlichen Themen und am öffentlichen Verkehr interessiert bin. Themen in den Bereichen Natur und Umwelt, Theater und Kleinkunst, klassische Musik, Breitensport sowie allgemeine gesellschaftliche Themen und letztlich spirituelle Fragen interessieren und beschäftigen mich ebenso. Der Mensch lebt ja bekanntlich nicht nur vom Brot allein.

Trotz der Freude über mein Abschneiden im IHZ-Ranking stelle ich mir selbstkritisch die Frage, ob man Kandidierende einfach so rangieren kann und man mit solchen Rangfolgen den Kandidatinnen und Kandidaten gerecht wird. Auch wenn das Kriterium der Wirtschaftsfreundlichkeit sicher ein sehr wichtiges Auswahlkriterium darstellt, kann ich mir vorstellen, dass es Kritiker gibt, die lieber andere politische Kriterien in den Vordergrund stellen würden – zum Beispiel:

. Wer ist der umweltfreundlichste Kandidat?

. Wer ist der mieterfreundlichste Kandidat?

. Wer ist der landwirtschaftsfreundlichste Kandidat?

. Wer ist der kulturbewussteste Kandidat?

. Unsoweiter.

Spätestens dann würde man feststellen, dass je nach Fragestellung und Auswahlkriterium jeweils ganz andere Kandidatinnen und Kandidaten obenaus schwingen.

Ich gebe es zu: Gefreut hat mich das Ergebnis des IHZ-Rankings natürlich trotzdem. Dies umso mehr, als ich den Smartvote-Fragebogen als vielbeschäftigter Ökonom sehr eilig und unter Beizug meines Ökonomiewissen aus der Uni-Zeit eigentlich primär nach «gesundem Menschenverstand» ausgefüllt habe. Wer die ökonomischen Zusammenhänge erkennt und versteht, füllt den Smartvote-Fragebogen fast automatisch «richtig» aus…

Kantonsrat Norbert Schmassmann, Nationalratskandidat CVP, Luzern 


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Über Norbert Schmassmann:

Norbert Schmassmann (*1956 / CVP / Luzern) ist Bürger von Basel und Buckten (BL), in Basel aufgewachsen, hat Wirtschaftswissenschaften studiert (Dr. rer. pol.) und ist seit 1996 Direktor der VBL. Er ist Vater dreier erwachsener Kinder.

Für den Kantonsrat, in den er erstmals im April 2011 gewählt worden ist, hatte Norbert Schmassmann kandidiert, «weil ich dafür angefragt worden bin und glaube, mich sinnvoll in die kantonale Politik einbringen zu können.» 2015 und 2019 ist er wieder gewählt worden.

Seine Kernthemen sind die Verkehrs- und die Finanzpolitik.

http://www.vbl.ch