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Kolumne von Simon Roth

29.06.2020

Die Stunde der Stümper

Ausgerechnet in einer für sie so wichtigen Situation schweigt die SP: Sie kann offensichtlich nicht mit der gestrigen Niederlage umgehen.


In der Politik gehört der stilvolle Umgang mit Niederlagen zum kleinen Einmaleins. «Wer nicht verlieren kann, verdient es nicht, zu siegen», soll einst Richard Nixon gesagt haben, der 1960 den Wahlkampf gegen John F. Kennedy (ermordet am 22. November 1963 in Dallas) verloren hatte, 1968 jedoch der Nachfolger von Kennedys Nachfolger Lyndon B. Johnson als US-Präsident wurde. 

Nixon war zwar - gelinde gesagt - eine üble Ratte und musste 1974 wegen der Watergate-Affäre als US-Präsident zurücktreten, um einem Amtsenthebungsverfahren zu entkommen. Doch wo er recht hatte, hatte er recht.

Gestern haben die Stadtluzerner SozialdemokratInnen eine deutliche Niederlage erlitten. Im zweiten Wahlgang für den Luzerner Stadtrat unterlag ihre Kandidatin Judith Dörflinger deutlich den beiden bisherigen Stadträtinnen Franziska Bitzi (CVP) und Manuela Jost (GLP).

Und wie reagiert nach aussen die SP? Sie reagiert überhaupt nicht. Ausgerechnet sie, die ansonsten selbst Kleinigkeiten öffentlich kommentiert, erstarrt in dieser Stunde der Niederlage vor dem Wahlresultat Dörflingers wie das Kaninchen vor der Schlange.

Schnappatmung, Sprachlosigkeit, Schockstarre.

Das ist - mit Verlaub - stümperhaft!

Nicht einmal eine Gratulation gegenüber Bitzi und Jost und ihren Parteien ist bis zur Stunde (Montag, 29. Juni, 5:06h) zu finden. Geschweige denn der Versuch eines Kommentars zum Wahlresultat, das die Partei offensichtlich ins Mark trifft. Weder in einer Medienmitteilung, noch auf der Website der Partei.

Dabei gäbe es weiss Gott genug zu sagen. Siehe unter «In Verbindung stehende Artikel»: Die SP-Kandidatin scheitert deutlich, doch für ihre Partei hat diese Niederlage auch einen willkommenen Effekt.

Herbert Fischer, Redaktor lu-wahlen.ch, Luzern


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Über Simon Roth:

Simon Roth (1984) lebt seit Geburt in Luzern. Von 2012 bis 2018 war er Vizepräsident der SP Stadt Luzern. Seither ist er Präsident der SP/JUSO-Fraktion im Grossen Stadtrat. Nach einer Lehre als Informations- und Dokumentationsassistent absolvierte er die Technische Berufsmatura und die «Passerelle» um anschliessend an der Universität Bern Geschichte und Volkswirtschaft zu studieren. Daneben arbeitete er im Staatsarchiv und als selbstständiger Archivar. Seit 2014 arbeitet Simon Roth als Projekt- und Abteilungsleiter auf dem Zentralsekretariat der SP Schweiz.