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Kolumne von Simon Roth

22.03.2012

Kantonsrat streicht MAZ-Beitrag - FDP hofft auf Stadt

Der Kantonsrat hat diese Woche beschlossen, den - notabene ziemlich symbolischen! - Beitrag von 50 000 Franken an das Medienausbildungszentrum Luzern (MAZ) zu streichen. Nun erwartet ein FDP-Vorstoss im Grossen Stadtrat Hilfe von der Stadt.


Hintergrund: Das MAZ hat in der FDP-Fraktion so etwas wie eine Lobby. So ist Fraktionschef Martin Merki Redaktor der «NZZ», Grossstadtrat René Baumann Redaktor bei der «Sportinformation» und Grossstadträtin Sonja Döbeli - welche den Vorstoss allerdings nicht mitunterzeichnet hat - arbeitet gar beim MAZ. Nichts von alledem ist fragwürdig! Aber in diesem Kontext wissenswert, denn eine andere Institution, die vom Kantonsrat derart behandelt wird, hat vielleicht keine vergleichbare Unterstützung.

Peinlich ist der Kantonsratsbeschluss allemal, weshalb hier auch auf den «Zwischenruf (9) vom 28. November 2011 («Wie sich der Kanton Luzern blamiert») verwiesen sei (siehe dazu weiter unten auf dieser Seite unter «In Verbindung stehende Artikel»).

Herbert Fischer, Redaktor lu-wahlen.ch - das ganze meinungspektrum

 

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Dringliches Postulat

Die Schweizer Journalistenschule muss für Luzern gerettet werden

Durch das kantonale Null-Engagement droht der Wegzug der führenden Journalistenschule der Schweiz von Luzern. Der Kantonsrat hat mit der Verabschiedung des Budgets den jährlichen kantonalen Betriebsbeitrag für das Medienausbildungszentrum (MAZ) in der Höhe von 50'000 Franken gestrichen. Damit gefährdet er die Existenz des MAZ für den Standort Luzern direkt. Der Entscheid ist umso unverständlicher, weil der Kanton Luzern zu den Stiftern und Gründern des MAZ gehört. Stiftungsrat und Geschäftsleitung des MAZ wehrten bisher Vorstösse betreffend Umsiedlung nach Zug und Zürich ab. Mit dem unverständlichen Null-Engagement des Kantons wird dies nun schwieriger. Gemäss Medienberichten prüft das MAZ bereits ernsthaft Varianten für den Wegzug unter anderm nach Zug. Es würden auch bereits konkrete Liegenschaftsvorschläge an andern Standorten vorliegen, heisst es.

Der Eigenfinanzierungsgrad des MAZ von gegen 80 Prozent ist einmalig in der Bildungslandschaft. In den letzten Jahren sind Kürzungen von über 200'000 Franken an Kantonsbeiträgen – dies als Folge einer Praxisänderung der regionalen Schulabkommen - aus eigener Kraft aufgefangen worden.

Die Zitrone ist ausgepresst. Mit dem bisherigen Kantonsbeitrag von 50000 Franken generierte das MAZ deutlich über eine Million Franken für den Standort Luzern - durch Investitionen in Luzern, durch Studierende und Kursteilnehmende und nicht zuletzt durch die Löhne der Mitarbeitenden. Die gesamte Geschäftsleitung steuert im Kanton Luzern. 

Der Kanton Luzern hat mit der Streichung des Jahresbeitrages ein negatives Zeichen gesetzt. Dies könnte mit dem Wegzug des MAZ dazu führen, dass die Bildungslandschaft Luzern stark geschwächt wird. Das MAZ bringt Luzern darüber hinaus einen ideellen Gewinn. Alle relevanten Medienleute, viele Politiker und Wirtschaftsführer verbinden das MAZ mit dem Standort Luzern. Die Marke Luzern wird durch die vielfältigen Kontakte weiter gut positioniert.

Wir fordern daher den Stadtrat auf, sich beim Kanton und darüber hinaus für den Erhalt des MAZ in Luzern einzusetzen.

Martin Merki, René Baumann, Laura Grüter Bachmann und Josef Wicki (alle FDP). 


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Über Simon Roth:

Simon Roth (1984) lebt seit Geburt in Luzern. Von 2012 bis 2018 war er Vizepräsident der SP Stadt Luzern. Seither ist er Präsident der SP/JUSO-Fraktion im Grossen Stadtrat. Nach einer Lehre als Informations- und Dokumentationsassistent absolvierte er die Technische Berufsmatura und die «Passerelle» um anschliessend an der Universität Bern Geschichte und Volkswirtschaft zu studieren. Daneben arbeitete er im Staatsarchiv und als selbstständiger Archivar. Seit 2014 arbeitet Simon Roth als Projekt- und Abteilungsleiter auf dem Zentralsekretariat der SP Schweiz.