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Kolumne von Joël Roth

19.03.2015

Warum die Initiative «Hochdorf wächst langsam» keine Probleme löst

Am 8. Januar 2015 hat das Hochdorfer Stimmvolk der Initiative «Hochdorf wächst langsam» zugestimmt. Mit der Annahme dieser Initiative wird das jährliche Bevölkerungswachstum (Geburtenüberschuss plus Zuwanderung) auf 0.7 Prozent beschränkt. Betrug das Wachstum in den letzten Jahren jeweils rund 180 Personen, werden es nun nur noch etwa 65 sein dürfen.


Am 8. Januar 2015 hat das Hochdorfer Stimmvolk der Initiative «Hochdorf wächst langsam» zugestimmt. Mit der Annahme dieser Initiative wird das jährliche Bevölkerungswachstum (Geburtenüberschuss plus Zuwanderung) auf 0.7 Prozent beschränkt. Betrug das Wachstum in den letzten Jahren jeweils rund 180 Personen, werden es nun nur noch etwa 65 sein dürfen.  

Das Problem der masslosen Zersiedelung wie auch jenes der nicht ausreichenden Infrastruktur wird so gelöst. Allerdings nur vordergründig und nur vorerst. Denn Hochdorf wird stetig weiterwachsen, zwar drei mal langsamer als bisher, was aber immer noch Wachstum bedeutet. Die Probleme sind also nicht aus der Welt geschafft, ihre Lösung wird einfach hinausgeschoben.  

Die Zonenpläne sind gemacht, die Bauten sind – oder werden noch – bewilligt. Aufgrund der Planungssicherheit kann auf allen eingezonten Grundstücken gebaut werden, Initiative hin oder her. Dass man ins gebaute Haus auch einziehen darf, ist ebenfalls keine Frage. Die Zuwanderung wird in absehbarer Zeit also nicht begrenzt. 

Das Problem mit der Zersiedelung wird durch eine sinnvolle Raumplanung gelöst, nicht durch Limitierung des Wachstums. Die Frage ist nicht ob, sondern wie gebaut wird

Werden weiterhin derart viele Einfamilienhäuser gebaut, werden die grünen Flächen Hochdorfs stetig kleiner. 

Die Zukunft von Hochdorf ist das verdichtete Bauen. Wird im Zentrum der Raum besser genutzt, bleibt es um Hochdorf trotz Zuwanderung grün. 

Die Infrastrukur in Hochdorf konnte mit dem bisherigen Wachstum nicht mithalten. Verkehrsfragen blieben ungelöst. Und auch an Schulraum mangelt es. Durch das verlangsamte Wachstum ist die Lösung dieser Probleme nun weniger dringend. Gelöst werden müssen Sie trotzdem. 

Hochdorf kann es sich nicht leisten, diese nicht Probleme anzugehen. Aufgrund der gescheiterten Tiefsteuerpolitik wird an allen Ecken und Enden gespart. Um die Verkehrsprobleme zu lösen, aber auch, um den Bau von öffentlichen Einrichtungen zu finanzieren, ist eine Steuererhöhung unabdingbar. Dies ist aber extrem unpopulär und mit der Annahme dieser Initiative hat man noch etwas Zeit gewonnen, bis man sich dem unangenehmen Thema der Steuern annehmen muss. 

Die Annahme dieser Initiative ist ein Sieg für jene, welche sich nicht die Finger an Themen wie Steuerpolitik oder Raumplanung verbrennen wollen. Für jene, welche ein sinnvolles Wachstum im Sinne des Gewerbes und der Bevölkerung anstreben, wirkt dies wie ein Knebel zwischen den Beinen.   

Es bleibt nur die Hoffnung, dass in Hochdorf künftig weitsichtiger politisiert wird und dass Probleme rechtzeitig erkannt werden; am besten, sobald sie erstmals auftauchen. Nur so kann Hochdorf wirklich werden, was es sein will: das attraktive wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Seetals. 

Joël Roth, Kantonsratskandidat der JUSO im Wahlkreis Seetal, Hochdorf


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