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Kolumne von Michela Rogger

18.02.2015

Die SP präsentiert mit Felicitas Zopfi die einzige Frau, die reale Wahlchancen hat

Bürgerliche Parteien haben ganz offensichtlich ein Frauenproblem. Schaut man sich die Listen der Parteien an, so fällt vor allem etwas auf: Frauen sind ganz klar untervertreten.


Der prozentuale Anteil von Kandidatinnen auf der Liste der FDP beträgt 23 Prozent, bei der CVP immerhin 27 Prozent. Ob die CVP darauf stolz sein kann bleibt fraglich; immerhin ist sie die grösste Partei im Kanton; immerhin stellte sie mit Brigitte Mürner die erste Regierungsrätin; immerhin sind mit ihr Namen herausragender Frauen der Luzerner Politik verbunden: Josi J. Meier, Judith Stamm und Rosmarie Dormann zum Beispiel!

Bei der SVP beträgt die Quote marginale 17 Prozent, wobei vor allem ihre Liste im Wahlkreis Willisau mit einem Verhältnis von 11 Männern gegenüber einer Frau auf-, beziehungsweise ab-fällt.

Das wirft für mich die Frage auf: Weshalb schaffen es diese Parteien nicht, 50 Prozent der Wohnbevölkerung des Kantons angemessen im Kantonsrat zu repräsentieren? Dies ist umso schlimmer, als die bürgerlichen Parteien im Kantonsrat gemeinsam die Mehrheit stellen. 

Haben sie zu wenig weibliche Mitglieder? Schaffen sie es nicht, Frauen für ihre Politik zu begeistern? Oder fällt es ihnen einfach zu schwer, über ihre Herrenclubs à la Safranzunft hinaus zu denken? Spielt sich also auch das Zuschanzen politischer Ämter nur in solchen, in rein männlichen Gesellschaften ab?

Als Frau empört mich am meisten, dass seitens der bürgerlichen Parteien ausschliesslich Männer als Kandidaten für die Regierung nominiert worden sind. Und rechtsbürgerliche Kreise wollen gar die SP, die seit 2003 die einzige Frau in der Regierung stellt, aus der Regierung kippen. Einzelne Listen füllen dementsprechend alle fünf Linien des Wahlzettels mit Namen Bürgerlicher auf, worunter keine einzige Frau ist.

Demgegenüber ist die SP in der komfortablen Lage, mit Kantonsrätin Felicitas Zopfi eine Persönlichkeit zu präsentieren, die sich über 21 Jahre Parlamentsarbeit im Grossen Stadtrat und im Kantonsrat ausweist.

Wem der soziale Zusammenhalt am Herzen liegt, der kann nicht ernsthaft daran denken, die SP aus der Regierung zu kippen, in der sie seit 1959 ununterbrochen vertreten ist. 

Geradezu als Frechheit erscheint diese Absicht angesichts der Tatsache, dass Sozialdemokraten und Gewerkschaften die einzige Frau nominieren, die ernsthafte Wahlchancen hat; womit selbstverständlich nichts gegen die Kandidatin der Jungen Grünen, Irina Studhalter, gesagt sei.  

Felicitas Zopfi wäre allerdings alles andere als eine Quoten- und damit eine Alibi-Frau in der Regierung. Sie ist eine glaubwürdige und geradlinige Linke, die gerade deswegen über ihr eigenes Lager hinaus Ansehen und Respekt geniesst.

Michela Rogger, Kantonsratskandidatin auf der JUSO-Liste im Wahlkreis Luzern Stadt, Luzern

 


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