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Kolumne von Beat Murer

25.02.2021

Fragwürdige Anschuldigungen gegenüber älteren Steuerpflichtigen

Reaktion auf den Bericht «Chaos mit neuer Luzerner Steuersoftware» in der «LZ».


Gratulation für die entsprechende Berichterstattung von Herrn Christian Glaus in der «LZ» vom 19. Februar 2021 (siehe unter «Dateien») und insbesondere auch für den Kommentar «Bürger aus den Augen verloren» (siehe ebenfalls unter «Dateien»).

Die Aussagen des Geschäftsbereichsleiter Dienststelle Steuern des Kantons Luzern haben mich sehr geärgert. Viele ältere Menschen hatten – je nach Alter – zirka 40 bis 60 Jahre mit den verschiedensten IT-Programmen berufliche und private Erfahrungen. Ich habe in der öffentlichen Verwaltung erlebt, wie vor Inbetriebnahme von EDV-Programmen diese auf Herz und Nieren geprüft wurden. Es darf nicht sein, dass jetzt die Steuerpflichtigen die Qualitätskontrolle machen müssen.

Das neue Programm hat, beziehungsweise hatte in den ersten Versionen seine «Tücken». Sehr problematisch war jedoch, dass effektiv auch Rechnungs-Fehler in der Programmierung vorhanden waren. Dies zeigte sich im Deklarationsprotokoll und der provisorischen Steuerrechnung, welche aus dem Programm bei der Vorschau eingesehen und als PDF heruntergeladen werden können.

Nachdem ich stets das Programm mit den neusten Updates «aufdatierte», stellte ich am Freitag, 19. Februar 2021 nach dem Update 1.6 fest, dass die Berechnung sich sogar «verschlimmbessert» hatte. Es zeigte immer noch eine massive Abweichung bei der Einkommensberechnung zwischen den Angaben Staat und Bund zu meinen ungunsten.

Zurück zum «LZ»-Bericht von Christian Glaus vom 19. Februar 2021. Zur Haltung des Geschäftbereichsleiters Dienststelle Steuern bezüglich der älteren Personen möchte ich darauf hinweisen, dass die älteren Steuerpflichtigen wohl pflichtbewusst generell die Steuereinschätzung früher angegangen sind. Herr Paul Furrer erklärte gemäss LZ-Artikel in seiner «überheblichen» Art, dass diejenigen, die in der Anwendung Mühe hätten, zu wenig computeraffin seien.

Er projizierte damit die Fehler seiner Abteilung auf andere. Herr Furrer hat offensichtlich die Situation bagatellisiert und verharmlost, und er hat die Fehler vorab den älteren Semestern in die Schuhe geschoben.

Es wäre interessant zu wissen, wer für die dem Kanton erwachsenden Mehrkosten für den Ausbau der Hotline-Dienste die politische Verantwortung übernehmen wird. Bei richtiger Vorbereitung der ganzen Übung hätte viel Ärger bei den Steuerpflichtigen vermieden werden können.

Beat Murer, Luzern


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Über Beat Murer:

Beat Murer (*1949) ist in Luzern aufgewachsen, wo er nach dem Besuch der Zentralschweizerischen Verkehrsschule 23 Jahre bei den SBB diverse Funktionen - vom Betriebsdisponenten bis zum Liegenschaftsverwalter - ausübte. Als Weiterbildungen besuchte er den Verwaltungskurs für Luzernische Verwaltungsbeamte und den SVIT-Fachkurs für Immobilientreuhänder.

Bis zu seiner Pensionierung im Frühjahr 2011 leitete er 17 Jahre das Ressort  Wahlen und Abstimmungen der Stadt Luzern. Dies beinhaltete unter anderem die Organisation und Durchführung sämtlicher eidgenössischer, kantonaler und kommunaler Wahlen sowie diejenigen der katholischen und reformierten Kirchgemeinden. Zudem war er dort bis 2010 für die Prüfung von Initiativen/Referenden/Volksmotionen zuständig. 1990 bis 1992 vertrat er die SP im Grossen Stadtrat und von 1998-2006 war Beat Murer Mitglied des Grossen Kirchenrates der Katholischen Kirche Stadt Luzern.

Beat Murer kandidierte für die glp 2012 als Grossstadtrat.

Sein Motiv, bei lu-wahlen.ch als Kolumnist mitzuwirken: «Ich will so mithelfen, dass verantwortungsbewusste politische Diskurse möglich werden.»