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Kolumne von Beat Murer

08.02.2016

Eine Kremationsgebühr wäre unsozial

Der Stadtrat von Luzern will die Kremationskosten ab 2017 neu auf die Angehörigen überwälzen. So werden früher vorgegebene Grundsätze nicht mehr eingehalten.


Diese beruhten unter anderem auf folgenden Überlegungen:

- Die Kremation wird als wichtiger Bestandteil des Bestattungswesens der Erdbestattung gleichgestellt.

- Die Friedhofanlagen mussten nicht erweitert werden. Die Stadt sparte damit viel Geld. Dank der Unterstützung durch den Kremationsverein ist seit 1970 der Kremationsanteil von 23 Prozent bis heute auf 89 Prozent angestiegen.   

Jetzt will der Stadtrat die Kremation ersatzlos ab 2017 aus den Reglementen streichen. Deshalb gilt es, dieser Entwicklung Einhalt aus folgenden Gründen zu bieten:

- Abstufung des «Grundangebotes» Kremation zu einem Auftrag an Dritte.

- Hohe Gebühren beschleunigen die Entleerung der Friedhöfe.

- Schon heute wird in Luzern jede vierte Urne mitgenommen! Wo die rund 150 Urnen jedes Jahr beigesetzt werden, ist völlig offen.

- Die Kremationsgebühr ist unsozial und berücksichtigt die vorstehend erwähnten Grundsätze der bisherigen Gebührenübernahme der Stadt nicht.

- In den Städten Aarau, Basel und Winterthur ist für Einheimische die Kremation ebenfalls kostenlos.

- Bei einer gesamtheitlichen Betrachtung der Kostenfaktoren (Platzbedarf, Arbeitsaufwand, zeitliche Belegung) im Bestattungswesen ist die Abwälzung der Kremationskosten auf die Angehörigen eine willkürliche und rein fiskalische Massnahme für den städtischen Kostenhaushalt.

- Mit der Streichung der Kremation aus dem unentgeltlichen Bestattungsangebot fällt die Stadt Luzern weit ins letzte Jahrhundert zurück.

- Die Feuerbestattung wird grundlos benachteiligt. 

Nur ein Nein am 28. Februar 2016 zur Änderung der Reglemente über das Bestattungs- und Friedhofwesen in Luzern und Littau kann der ungerechtfertigten Überwälzung der Kremationsgebühren Abhilfe verschaffen. 

Beat Murer, Luzern 


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Über Beat Murer:

Beat Murer (*1949) ist in Luzern aufgewachsen, wo er nach dem Besuch der Zentralschweizerischen Verkehrsschule 23 Jahre bei den SBB diverse Funktionen - vom Betriebsdisponenten bis zum Liegenschaftsverwalter - ausübte. Als Weiterbildungen besuchte er den Verwaltungskurs für Luzernische Verwaltungsbeamte und den SVIT-Fachkurs für Immobilientreuhänder.

Bis zu seiner Pensionierung im Frühjahr 2011 leitete er 17 Jahre das Ressort  Wahlen und Abstimmungen der Stadt Luzern. Dies beinhaltete unter anderem die Organisation und Durchführung sämtlicher eidgenössischer, kantonaler und kommunaler Wahlen sowie diejenigen der katholischen und reformierten Kirchgemeinden. Zudem war er dort bis 2010 für die Prüfung von Initiativen/Referenden/Volksmotionen zuständig. 1990 bis 1992 vertrat er die SP im Grossen Stadtrat und von 1998-2006 war Beat Murer Mitglied des Grossen Kirchenrates der Katholischen Kirche Stadt Luzern.

Beat Murer kandidierte für die glp 2012 als Grossstadtrat.

Sein Motiv, bei lu-wahlen.ch als Kolumnist mitzuwirken: «Ich will so mithelfen, dass verantwortungsbewusste politische Diskurse möglich werden.»