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Kolumne von Pascal Merz

27.03.2011

Die Mär vom günstigen Atomstrom

In der Debatte um den Atomausstieg wird von den AKW-Befürwortern immer wieder der Kostenfaktor ins Feld geführt. Ohne günstigen Atomstrom sei unsere Wirtschaft nicht mehr wettbewerbsfähig, lautet ihr Credo. Doch warum ist Atomstrom so günstig?


Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) stösst auf Widerstand, wo immer sie auch nur Vorabklärungen für Sondierbohrungen plant: Demo anfangs Dezember 2008 in Stans.<br><br>Bild: Herbert Fischer

Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) stösst auf Widerstand, wo immer sie auch nur Vorabklärungen für Sondierbohrungen plant: Demo anfangs Dezember 2008 in Stans.

Bild: Herbert Fischer

Atomkraftwerke sind massiv unterversichert. Studien zufolge würde sich eine potentielle Schadenssumme eines grossen AKW-Unfalls in der Schweiz auf etwa 4 300 Milliarden Franken belaufen. Keine Versicherung der Welt will das Risiko eines Atomunfalls versichern. Die Haftpflichtdeckung der Schweizer AKW beträgt etwas mehr als zwei als lächerliche zwei Milliarden Franken.

Wer aber trägt bei einem Unfall die Differenz? Wir als Steuerzahler. Also werden durch diese Unterversicherung unsere Atomkraftwerke und ihr erzeugter Strom indirekt subventioniert.

Lange wurde die Förderung der Atomkraft - und dies passiert teilweise auch heute noch - durch öffentliche Gelder finanziert, während die Förderung erneuerbarer Energien nur einen Bruchteil davon ausmacht. 

Die veranlagten Kosten für die Endlagerung des Atommülls und die Stilllegungen von Atomkraftwerken sind nach heutigem Ermessen sehr tief veranschlagt. Der Fonds für Entsorgung und Stilllegung, welchen die AKW-Betreiber speisen, müsste wohl massiv erhöht werden, um die wahren Kosten zu decken. Der Preis für Atomenergie entspricht heute nicht der Kostenwahrheit und dies ist politisch gewollt. Jahrelang hat die Atomlobby in der Politik die verstärkte Förderung erneuerbarer Energien blockiert. Damit muss jetzt Schluss sein, endgültig.


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Über Pascal Merz:

Pascal Merz (SP/Sursee) kandidierte am 10. April 2011 für den Kantonsrat, ist aber nicht gewählt worden.