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Kolumne von Pascal Merz

21.03.2011

Jetzt ist die Zeit der Energie-Opportunisten

Es muss sich erst noch weisen, ob alle jene die Wende in der Energiepolitik wirklich wollen, die jetzt so plötzlich ihre Haltung geändert haben.


Einst als Idealisten, Spinner, Alternative- und Wollensocken-Generation verschrien, ist die Zahl der Atomenergie-Gegner stetig und durch alle Gesellschaftsschichten gewachsen. Diese Entwicklung fand lange vor den traurigen Ereignissen in Japan statt. All jene Parteien und Politiker, die nach diesem Schock, die 180 Grad-Wende vollzogen haben, sind für mich noch nicht wirklich glaubwürdig. 

Jahrelang haben die Mitteparteien zusammen mit der SVP jegliche Initiativen und Vorstösse, die eine Abkehr von der Atomenergie gefordert hatten, bekämpft und blockiert. Hier ist die SVP wenigstens konsequent und bleibt bei ihrer atomfreundlichen Haltung.

Wollen die Bürgerlichen die Wende wirklich?

Eine atomfreie Energiewende ist möglich, bedeutet jedoch auch Einschränkungen und ganz bestimmt höhere Stromtarife. Diese Umstände - kombiniert mit dem langsamen Vergessen der Atomkatastrophe in Japan - machen mich skeptisch, dass der Atomausstieg von der bürgerlichen Mitteparteien dauerhaft und nachhaltig unterstützt wird.

Doch auch die linke Seite muss kompromissbereiter werden. Ohne Entgegenkommen beim Naturschutz ist die Abkehr von der Atomenergie nicht zu realisieren. Dies heisst, dass wo immer die irgendwie möglich ist, das Potential an zusätzlicher Wasserkraft ausgeschöpft werden muss. Dazu gehören die Erhöhungen von Staumauern und Verbesserungen bei bestehenden Wasserkraftwerken. Auch bei den Solardächern und Windkraftwerken, die das Ortsbild natürlich verändern, muss die linke Seite kompromissbereiter werden. Denn die «Fünfer-und-Weggli»-Energiepolitik ist vielleicht idealistisch,  aber realistisch ist sie nicht.

Zusammenfassend bleiben also die Grünen, die Grünliberalen und die SP, welche sich seit längerer Zeit für den Atomausstieg einsetzen und dies garantiert auch in Zukunft tun werden. Hoffentlich in Kombination mit grösser Kompromissbereitschaft wenn es darum geht, AKW-Alternativen zu erreichen.


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Über Pascal Merz:

Pascal Merz (SP/Sursee) kandidierte am 10. April 2011 für den Kantonsrat, ist aber nicht gewählt worden.