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Kolumne von Martin Merki13.11.2011 «Strom ohne Atom»: Ja zum GegenvorschlagDie Volksinitiative «Luzern mit Strom ohne Atom» der Jungen Grünen, über die am 27. November abgestimmt wird, birgt grosse Risiken und Nebenwirkungen.Die Befürworter behaupten, es brauche nur den Willen (Energie Wasser Luzern) aber kein Spaziergang, sondern ein finanzpolitisches Abenteuer. EWL müsste bei einer Annahme der Initiative die heute noch bestehenden Mehrkosten der Nutzung erneuerbarer Energie finanzieren und durch höhere Strompreise ausgleichen. Die Dividende von 15 Millionen Franken - das ist so viel wie ein Steuerzehntel -, die EWL als 100prozentige Tochter der Stadt abliefert, müsste gekürzt oder gestrichen werden. 2035 wäre eine teure Insellösung - weil schon in allen Agglomerations-Gemeinden ein anderer Anbieter den Strom liefert - und würde die Position von EWL schwächen. Weitsichtige Kreise, die eine pragmatische Energiewende anstreben, halten einen Atomausstieg 2035 deshalb für unrealistisch und lehnen die Initiative ab.Sie empfehlen den Gegenvorschlag des Stadtrates zur Annahme, der einen gangbaren Weg mit einem Ausstieg 2045 aufzeigt. Es sind zehn entscheidende Jahre: Sie geben EWL mehr Luft, weil Ende 2044 der letzte Vertrag für den Bezug mit Atomstrom ausläuft. Der Anteil Atomstrom am gesamten Strommix ist in Luzern mit 55 Prozent im Vergleich zu andern Städten wie Zürich hoch. Bis 2045 könnte EWL vom günstigen Atomstrom profitieren und die anfallenden Mehrkosten zur Nutzung erneuerbarer Energie finanzieren. Es bleibt mit dem Ausstieg 2045 auch mehr Zeit für die Entwicklung von erneuerbaren Energien bis zur Marktreife. Auch in Bern und St. Gallen sind genau vor einem Jahr die gemässigteren Gegenvorschläge angenommen worden. Martin Merki, Grossstadtrat FDP, Co-Präsident Komitee Gegenvorschlag, LuzernTeilen & empfehlen:Kommentare:Keine EinträgeKommentar verfassen:Letzte Beiträge von Martin Merki:Über Martin Merki:Martin Merki (*1962) begann nach dem Studium der Allgemeinen Geschichte und der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte in Zürich und Lausanne vollberuflich als Journalist zu arbeiten, unter anderem für die «Basler Zeitung» und die «LNN», heute für die «NZZ». Er ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Martin Merki war von 2009 bis 2012 für die FDP.Die Liberalen im Grossen Stadtrat. 2012 ist er als Stadtrat gewählt und 2016 wieder gewählt worden. Er führt die Sozial- und Sicherheitsdirektion. 2020 kandidiert er erneut. |