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Kolumne von Pirmin Meier

30.04.2016

150 Jahre «Kanti» Beromünster: Buchautor Pirmin Meier in Hochform

«Schola beronensis»: So heisst das Buch, das Pirmin Meier zum 150-jährigen Bestehen der Kantonsschule Beromünster recherchiert und geschrieben hat.


Etwa 200 «Ehemalige» der «Kanti» Beromünster genossen heute Samstagnachmittag im «Don Bosco» Pirmin Meiers Ausführungen über die Recherchen zu seinem Buch «Schola beronensis».

Wie nicht anders zu erwarten war, sprudelte eine wahres Feuerwerk aus ihm heraus.

Bilder: Herbert Fischer

Begehrt: Persönliche Widmung des einstigen Lehrers in dessen eben gekauftes Buch.

Nach seinem Auftritt im «Don Bosco» führte Pirmin Meier durch den Kern Beromünsters und bot so abermals Geschichtslektionen vom Feinsten.

Die Geschichte der Kantonsschule Beromünster lässt sich bis ins 11. Jahrhundert zurückverfolgen. Die einstige Stifts- und Lateinschule wurde im Jahr 1866 vom Kanton Luzern übernommen und zu einem öffentlichen Progymnasium mit Realschule ausgebaut. Ab 1977 wurde die Maturität in Beromünster eingeführt, die Schule wurde von «Mittelschule Münster» in «Kantonsschule» umbenannt. Heute besuchen rund 360 Schülerinnen und Schüler die KSB, sie werden von 45 Lehrpersonen und von 24 Instrumental- und Gesangslehrpersonen unterrichtet.

Das Kapitel  über die Entstehung des Begriffs Mittelschule im 19. Jahrhundert stellt über das Regionalhistorische die eigentliche Forschungsleistung des Autors Pirmin Meier dar. Er zeigt auch auf, dass die Neugründung von Gymnasien 1865 in Willisau, 1866 in Beromünster und 1867 in Sursee eine Frucht der liberalen Bildungspolitik von 1848 war, die aber nur allmählich Tritt fasste. 

Zu den bedeutendsten Entdeckungen des Buches gehört die Darstellung des Bildungspioniers Hermann Zähringer (1823 bis 1880), Mathematikprofessor, Erziehungsrat und Schöpfer progressiver Lehrpläne, auch Erfinder des Fachlehrersystems in der Deutschschweiz und Erneuerer der aargauischen Bezirksschulen, nach deren Vorbild die Untergymnasien in der Luzerner Landschaft errichtet wurde. Politisch charakteristisch: der kreative Vordenker, ein gebürtiger Fricktaler, wurde 1872 nach den Wahlen mit konservativer Mehrheit postwendend aus dem Erziehungsrat abgewählt. Seine enormen Leistungen als Bildungsfachmann erfolgten übrigens auf dem Milizprinzip und noch ehrenamtlich. 

Heute Samstag (30. April) stellte Pirmin Meier anlässlich der Feierlichkeiten der jubilierenden «Kanti» dem Verein ihrer «Ehemaligen», die zuhauf erschienen waren, das eindrückliche Werk vor. Nachher führte er durch den Kern Beromünsters und bot eine unvorstellbare Fülle historischer Fakten, Daten und Namen, die er jeweils in grössere Zusammenhänge einbettete. 

Wie immer, wenn er erzählt, kam Pirmin Müller auch heute richtig in Fahrt; bot Sätze voller Saft und Kraft, Witz und Würze, die er in der ihm eigenen Gestik unterstrich (siehe Bilder rechts).

Das Buch «Schola beronensis» kostet 36 Franken und kann bestellt werden bei der «Kanti» unter www.ksberomuenster.ch. Zu kaufen ist es in der Buchhandlungen Untertor in Sursee, von Matt in Stans und Hirschmatt in Luzern.  

Pirmin Meier lehrte von 1979 bis 2012 an der Kantonsschule Beromünster. Bekannt wurde er über Gastvorlesungen, Lehrerfortbildung und als Autor. Nach Josef Vital Kopp (1962) und Edmund Müller (1969) wurde er 2008 als dritter Repräsentant des Traditionsgymnasiums mit dem Innerschweizer Kulturpreis ausgezeichnet. Pirmin Meier ist der einzige gleichzeitige Träger des Aargauer und des Innerschweizer Kulturpreises. Er gehört zu den regelmässigen KolumnistInnen von lu-wahlen.ch (siehe unter «In Verbindung stehende Artikel»).

Herbert  Fischer, Redaktor lu-wahlen.ch, Luzern


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Über Pirmin Meier:

Dr. phil. Pirmin Meier (1947), aufgewachsen in Würenlingen AG und wohnhaft in Aesch, langjähriger Gymnasiallehrer in Beromünster, war zunächst als Journalist und Herausgeber von Büchern (unter anderem bei Suhrkamp-Insel) tätig, später mehrere Jahrzehnte als Gymnasiallehrer (Beromünster) und Lehrerfortbildner. 

Seine Biographien über Paracelsus (6. Auflage im Jahr 2013), Bruder Klaus (3. Auflage in Vorbereitung) sowie Heinrich Federer und Micheli du Crest gelten als epochal und wurden unter anderem mit dem Innerschweizer und dem Aargauer Literaturpreis ausgezeichnet. Zu den Themen, die mit der Innerschweiz zu tun haben, gehören bei Pirmin Meier das Buch «Landschaft der Pilger», unter anderem mit der Beschreibung der Schattigen Fasnacht in Erstfeld und einer ersten Studie über den heiligen Gotthard. Ausserdem setzte er sich mit der Biographie von Pater Alberich Zwyssig – von ihm stammt der Text des «Schweizerpsalms», der Schweizer Nationalhymne – auseinander, eingegangen in das Buch über Wettingen «Eduard Spörri, ein alter Meister aus dem Aargau».  

Stark beachtet, mit rund drei Dutzend öffentlicher Lesungen seit dem Erscheinen, etwa in Altdorf und im Bahnhofbuffet Göschenen, wurde die mit grossem Aufwand betriebene Neufassung des berühmten Jugendbuches «Der Schmied von Göschenen», welche Neubearbeitung erstmals die Bedeutung der Walser für die ältere Schweizer Geschichte unterstreicht.  

Pirmin Meier gehörte auch zu den geistigen Promotoren des Films «Arme Seelen» von Edwin Beeler, zu welchem Thema er sich im Sommer 2012 in einer ganzstündigen Sendung «Sternstunde Religion» auf SRF ausgelassen hat. Er lebt in Rickenbach bei Beromünster, arbeitet derzeit an einem Grossprojekt über Schweizer Mystik und schrieb auch den Text für das Oratorium Vesper von Heiligkreuz mit Musik von Carl Rütti.

Am 7. September 2013 hielt Dr. Pirmin Meier auf der Rigi die Jubiläumsansprache zum Jubiläum 70 Jahre Innerschweizer Schriftstellerinnen- und Schriftstellerverein ISSV. Für sein Buch «St. Gotthard und der Schmied von Göschenen» machte er bedeutende, für die Geschichte der alten Wege einmalige Recherchen über die alten Wege vor 1231, auch zusammen mit dem Historiker Dr. Hans Stadler-Planzer.

In beratender Funktion ist Pirmin Meier tätig für das Filmprojekt «Paracelsus - Ein Landschaftsessay» des in Root (LU) wirkenden Filmunternehmers und Regisseurs Erich Langjahr, wie Pirmin Meier Innerschweizer Kulturpreisträger.

Mehr über Pirmin Meier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Pirmin_Meier

Pirmin Meier erhält Innerschweizer Kulturpreis 2008:
https://kultur.lu.ch/-/media/Kultur/Dokumente/preise_auszeichnungen/meier2008.pdf