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Kolumne von Yasikaran Manoharan

27.03.2011

Schärfere Asylpolitik reisst Famiilien auseinander

Als ich kürzlich in der Zeitung las, wie die Asylpolitik weiter verschärft wird, war ich entsetzt. Wie kann man heutzutage so mit Menschen umgehen, die in Not sind, die teils gar um ihr Leben bangen müssen?


Der Aargauer Nationalrat Phillip Müller von der FDP fordert, dass Familienangehörige von anerkannten Flüchtlingen keinen Flüchtlingsstatus mehr erhalten sollten. Konkret möchte er also das Familienasyl abschaffen. Ich frage mich wirklich, inwiefern er sich mit konkreten Schicksalen, also mit Menschen beschäftigt hat, auf die sich direkt auswirken wird. Ich frage mich, ob er denn noch nie etwas vom Bürgerkrieg in Sri Lanka gehört hat. Auch Bundesrätin Sommaruga, die ihrerseits eine viel härtere Praxis angekündigt hat, hat mich schockiert.

Gleich erging es mir, als ich im Internet einen Kommentar fand, der frontal die Tamilen kritisiert: «Sie haben das Asylrecht missbraucht um nach Europa zu kommen, um Arbeitsplätze zu ergattern und nachher ihre Familien hierher zu holen.» Kein Wort davon, dass Tamilen in ihrer Heimat als verfolgtes Volk der Tod droht. 

Tamilen droht bei Rückschiebung der Tod

Dabei sind die Fakten und Zahlen längst bekannt. In diesem Krieg sind 100 000 Zivilisten umgekommen. Und noch immer werden die besiegten Tamilen in Gefangenlagern unter menschenunwürdigen Verhältnissen als «Terroristen» gehalten. Tamilen, die aus der Schweiz jetzt in ihre Heimat nachhause abgeschoben werden, droht dort dasselbe Schicksal. Vielen, sehr vielen von ihnen sogar der sichere Tod.

Wer solche Vorstösse macht wie der freisinnige Aargauer Nationalrat Philipp Müller oder wer solche Hass-Kommentare schreibt wie ich ihn im Internet gelesen habe, sollte sich mit konkreten Tamilen-Biografien auseinandersetzen. Es gibt genug Möglichkeiten, sie hier in der Schweiz sehr detailliert  zu erfahren. 


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Über Yasikaran Manoharan:

Yasikaran Manoharan (*1988, Kriens) ist gelernter Hochbauzeichner. 2015 hat er an der Hochschule für Technik und Architektur in Horw die Ausbildung zum Architekten abgeschlossen. 2014 ist er anstelle von Yanik Kloter (JUSO) in den Krienser Einwohnerrat nachgerückt und 2016 als SP-Vertreter bestätigt worden.