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Kolumne von Markus Mächler

17.02.2018

Die Wohnbau-Initiative ist gut gemeint, aber nutzlos

«Zahlbares Wohnen für alle»: Der Titel dieser Initiative tönt verheissungsvoll. Der vorgeschlagene Gesetzestext auch. Es fragt sich nur, ob die schönen Worte auch halten können, was sie versprechen?


Wer hat sich schon mal gefragt, wieviel eigenes Bauland der Kanton in seiner Wohngemeinde hat, das er zum Wohnen zur Verfügung stellen könnte. Vermutlich wissen auch Sie es nicht. Es gibt nämlich davon nur ganz, ganz wenig! Viel effektiver und nützlicher ist es, wenn die Gemeinden bei der Nutzungsplanung (Bau- und Zonenordnung) bestimmte Areale für den gemeinnützigen Wohnungsbau vorsehen. 

Gemeinderat, Planungskommission und  Bürgerschaft wissen, wo und warum an bestimmten Orten günstiger Wohnraum geschaffen werden muss. Vor Ort ist die Einflussnahme wirkungsvoll.

Es gibt ein paar Gemeinden, die das schon gemacht haben – die könnten als Vorbilder dienen. Die kantonale Verwaltung ist da viel zu weit weg! Die Areale sind oft am falschen Ort. Und der Kanton müsste zudem einen neuen, teuren  Verwaltungsapparat aufbauen. 

Dazu kommt ein weiterer, oft unterschlagener Umstand. Neubauten sind immer teuer! Auch gemeinnützige Wohnbauträger zahlen beim Bauen Marktpreise. Dazu kommt, dass sie in der Regel nachhaltig bauen wollen.

Sie bauen ja nicht für Spekulationen, sondern damit sie die Objekte möglichst lange in Ihrem Besitz haben können und dabei wenig Unterhaltskosten benötigen. Das kostet aber! Damit gehen auch gemeinnützige Neubauten zu nahezu marktgängigen Mietpreisen in die Erstvermietung. 

Die deutlich günstigeren Mietzinse werden erst nach ein paar Betriebsjahren sichtbar, weil die gemeinnützigen Bauträger keine Gewinne an eine Körperschaft (zum Beispiel bei Pensionskassen für Rentenauszahlungen) erwirtschaften müssen.

Die von den Initianten versprochenen 20 Prozent günstigeren Mietzinse zeigen sich erst nach vielen Jahren!

Diese Initiative ist zwar gut gemeint – sie wird aber keinen Beitrag zu günstigem Wohnraum leisten können. Ob man da noch zustimmen soll? Ich glaube kaum!

Markus Mächler, Architekt und Raumplaner, alt Grossstadtrat CVP, Luzern 


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Über Markus Mächler:

Geboren 1953, Bürger von Luzern, wo er auch wohnt. Architekt HTL SIA, Raumplaner FSU. In diesen beiden Funktionen ist er heute beruflich tätig. CVP-Grossstadtrat von 2000 bis 2016, 2002 bis 2011 Fraktionschef. Früherer Präsident der Verkehrskommission der Stadt Luzern.

Markus Mächler kandidiert am 2. April 2023 im Wahlkreis Luzern-Stadt auf Liste 20 für den Kantonsrat.

Er sagt:

«Zahlbarer Wohnraum und die Erreichbarkeit sind für mich zentrale Anliegen der Stadt für Bewohner, Arbeitsplätze und Freizeitangebote.»

Als ehemaliger Präsident der SBL Wohnbaugenossenschaft Luzern (heute etwa 500 Wohnungen, weitere 100 sind gegenwärtig an der Stadtgrenze zu Adligenswil in Planung) interessieren ihn speziell die Anliegen der Wohnbevölkerung (Quartierleben, Verkehrsverhältnisse, Stadtraumgestaltung und dergleichen). Er unterstützt die Bemühungen der Agglomeration (und speziell der Stadt) im Bereich des zahlbaren Wohnraums. Als ehemaliger Präsident von Borba Luzern unterstützt er speziell «die vielfältigen Herausforderungen der Sportvereine und -verbände.»

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