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Kolumne von Laura Kopp

14.02.2011

Was Migration mit berufstätigen Frauen zu tun hat

Fehlende Arbeitskräfte könnten im Inland durch eine stärkere Einbindung der Frauen gefunden werden – ein Denkanstoss.


Es ist Wahljahr. Die grossen Parteien sind aktiv und präsentieren ihre Strategien für den nationalen Wahlkampf. Es geht schliesslich um viel: Sitze im National- und Ständerat müssen gewonnen und verteidigt werden. Denn der Wahlerfolg oder -misserfolg kann sich auch auf die Zusammensetzung des Bundesrats auswirken.

ImmigrantInnen haben zum Wohlstand beigetragen

Wen wundert's da, dass einige Parteien mit dem Thema Migration punkten wollen. Schliesslich, so haben wir in den vergangenen Jahren gelernt, lassen sich Stimmen mit einfach formulierten Ängsten, Vorurteilen und Klischees gewinnen. Doch eines sollten wir – als Politikerinnen und Politiker und als Bürgerinnen und Bürger – nicht vergessen: Unsere im Vergleich mit anderen Ländern komfortable Lage haben wir auch Immigrantinnen und Immigranten zu verdanken.

Die Schweiz hat die fehlenden Arbeitskräfte von jeher im Ausland geholt. Früher die eher unqualifizierten Gastarbeiterinnen und -arbeiter, von denen man angenommen hatte, dass sie in der Schweiz nicht sesshaft werden würden. Heute die gut ausgebildeten und hoch qualifizierten Zuzügerinnen und Zuzüger, die sich entweder hier niederlassen oder nach ein paar Jahren weiterziehen.

Andere Länder, wie beispielsweise Schweden – so las ich kürzlich im «NZZ Folio» – haben den Arbeitskräftemangel anders bewältigt. Schweden holte die fehlenden Arbeitskräfte nicht im Ausland. Wozu auch, wenn man im eigenen Land eigentlich über ein genügend grosses Potenzial verfügt. Frauen wurden mit Kampagnen in die Erwerbstätigkeit geholt und Krippen gezielt gefördert. Eine Steuerreform schaffte 1970 Steuererleichterungen für Verheiratete ab und führte zu einer individuellen Taxierung von Müttern und Vätern. Staatliche Arbeitsämter suchten in der Folge nach Jobs für Mütter und der Anspruch auf Krippenplätze wurde gesetzlich verankert.

Auch in der Schweiz schlummern ungenutzte Kräfte

Erstaunlich, mit welchen unterschiedlichen Mitteln ähnliche Probleme gelöst werden können. Noch erstaunlicher finde ich es aber, dass noch keine der Parteien, die sich so vehement gegen die (weitere) Zunahme der Migration wehren, auf den Gedanken gekommen ist, die in der Tat fehlenden Arbeitskräfte in der Schweiz zu suchen. Gerade in Sachen Bildung und Forschung oder Massnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf (beispielsweise Krippen- und Hortplätze) sind es die gleichen Exponenten, die auf die Bremse stehen. Nur: So können Probleme nicht gelöst werden.


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Über Laura Kopp:

Laura Kopp (* 1973) ist Politikwissenschaftlerin. Sie arbeitet als Fachspezialistin Planung/Koordination beim Bundesamt für Energie, Abteilung Energieeffizienz und Erneuerbare Energien. Am 10. April 2011 hatte sie in Luzern für die Grünliberalen als Kantonsrätin kandidiert und den vierten Ersatzplatz erreicht. Bei den Nationalratswahlen vom 23. Oktober landete sie auf dem ersten Ersatzplatz. Am 6. Mai 2012 ist sie in den Grossen Stadtrat gewählt worden. 

Seit 29. Oktober 2012 ist sie Kantonalpräsidentin der glp.

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