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Kolumne von Laura Kopp

09.02.2011

Beginnt nun die Benachteiligung der Männer?

Nach 40 Jahren Frauenstimmrecht scheint es, nun befänden sich die Männer in der Opferrolle.


Der Einführung des Frauenstimmrechts sind viele Frauendemos vor dem Bundeshaus vorausgegangen.<br><br>Bild: Herbert Fischer

Der Einführung des Frauenstimmrechts sind viele Frauendemos vor dem Bundeshaus vorausgegangen.

Bild: Herbert Fischer

Das Jubiläum der Einführung des Frauenstimmrechts wurde in den letzten Tagen gebührend gefeiert. Es erschienen Porträts über Vorkämpferinnen und Gegnerinnen, Diskussionen über die Errungenschaften in Sachen Gleichstellung sowie über die politische Beteiligung von Frauen wurden geführt. Eigentlich wäre es also an der Zeit, das Thema bis zum nächsten Anlass ruhen zu lassen. 

Wenn da bloss nicht die Forderungen der Männer nach mehr Gleichberechtigung lauter geworden wären. Es scheint, als wären Männer Opfer der Gleichstellungsbemühungen, als hätte mit der Einführung des Frauenstimmrechts die Benachteiligung der Männer begonnen. Müssen Frauen sich wirklich sorgen um die Männer machen?

Auf den ersten Blick lautet die Antwort nein. Der Anteil von Männern in Führungspositionen ist sowohl in der Privatwirtschaft als auch in der Politik (mit Ausnahme des Bundesrats) nach wie vor höher als jener der Frauen. Auch in Sachen Lohn sind Männer trotz der jahrelangen Bemühungen besser gestellt.

Auf den zweiten Blick sind die Forderungen der Männer aber verständlich. Die Doppelbelastung, die erwerbstätige Mütter seit längerem kennen und ohne grossen Aufsehens hinnehmen, ist jetzt auch für Väter spürbar. Es ist und bleibt aufgrund der bestehenden Strukturen schwierig, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Eine Karriere in Teilzeit scheint (noch) nicht möglich zu sein, weshalb sich viele Männer für ein Vollzeitpensum entscheiden. Aufgrund der Besserstellung in Sachen Lohn erscheint es zudem logisch, dass sie häufiger die Rolle des «Ernährers» übernehmen als Frauen. Ebenfalls schwierig, und das kann niemand bestreiten, ist ihre Situation in Sachen Sorgerecht.

Doch: Liegt es nicht auch in den Händen der Männer, die Situation zu ändern? Sind nicht sie es, die in der Privatwirtschaft besser vertreten sind und somit mehr Möglichkeiten zur Einflussnahme haben? Es braucht Mut dazu, für Veränderungen einzustehen und sich für seine Anliegen einzusetzen. Insofern stehen Männer, die eine gesellschaftliche Veränderung wollen, heute am gleichen Punkt wie Frauen, die sich damals für das Frauenstimmrecht eingesetzt haben. Habt den Mut und kämpft für die Chancengleichheit!


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Über Laura Kopp:

Laura Kopp (* 1973) ist Politikwissenschaftlerin. Sie arbeitet als Fachspezialistin Planung/Koordination beim Bundesamt für Energie, Abteilung Energieeffizienz und Erneuerbare Energien. Am 10. April 2011 hatte sie in Luzern für die Grünliberalen als Kantonsrätin kandidiert und den vierten Ersatzplatz erreicht. Bei den Nationalratswahlen vom 23. Oktober landete sie auf dem ersten Ersatzplatz. Am 6. Mai 2012 ist sie in den Grossen Stadtrat gewählt worden. 

Seit 29. Oktober 2012 ist sie Kantonalpräsidentin der glp.

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