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Kolumne von Christoph Kern

23.03.2019

«Diskussionsverweigerung trägt in der Politik nicht zu Lösungen bei»

Ministrant, Pfadi, gelernter Velomechaniker, Feuerwehrmann: Christoph («Chärne») Kern ist ein Mann aus dem Volk. Er kandidiert im Wahlkreis Luzern für die CVP als Kantonsrat. Er sagt: «Ich will etwas bewegen. Denn mein Herz schlägt für Luzern.»


Herbert Fischer: Wie sind sie politisiert worden?

Christoph Kern: Weil mich die Politik interessiert und weil ich etwas bewegen will. Und weil mein Herz für Luzern schlägt. Dieses Interesse ist über Jahre hinweg gewachsen. Vor allem auch durch Diskussionen im Kollegenkreis. Ich finde es spannend, andere Meinungen zu hören und mich mit ihnen auszutauschen. Auch im Umfeld, in dem ich aufgewachsen bin, gab es immer wieder spannende Diskussionen, zum Beispiel in der Pfadi. 

Wie war der Pfadiname?

Christoph Kern: «Barteli».

Hatten sie schon als kleiner Bub einen Bart?

Christoph Kern: Nein, aber das ist eine lange Geschichte.

Und wie kamen sie zur CVP?

Christoph Kern: Einerseits durch meine Kollegen, wie zum Beispiel Andreas Felder (heute CVP-Grossstadtrat). Zum anderen, weil ich im Juni 2011 die «Fronleichnamsfahrt» der CVP an Bord das Dampfschiffs Stadt Luzern besucht habe, das war eine Wahlkampfveranstaltung als Schifffahrt (siehe unter «In Verbindung stehende Artikel»). Ich muss allerdings sagen: Das war nicht «Liebe auf den ersten Blick», ich brauchte etwas Zeit, mich der CVP anzunähern.

Warum nicht?

Christoph Kern: Das war mein erster politischer Grossanlass und ich kannte niemanden. Aber die Rede von Bundesrätin Doris Leuthard hat mich sehr beeindruckt und motiviert.

Dennoch haben sie sich für die CVP interessiert: warum?

Christoph Kern: Ich komme aus einem katholischen Haus, war Ministrant und eben in der Pfadi, bei den «Barfüssern». Das hat mich geprägt. Die CVP vertritt im wesentlichen Werte, die auch die meinen sind. Zum Beispiel den gegenseitigen Respekt, und zwar unabhängig davon, wer der andere Mensch ist, woher er kommt und «was er hat»; und dass man sich gegenseitig hilft, notfalls muss dies der Staat sein, wenn Menschen nicht mehr selber weiterkommen. Vor Gott sind eh alle Menschen gleich.

Vor Gott? Was sagen sie als bekennender Katholik zur gegenwärtigen Befindlichkeit ihrer Kirche?  

Christoph Kern: Sie ringt mit den Problemen, die sich ihr im Moment ganz besonders stellen und die ja bekannt sind. Ich denke, sie ist auf dem richtigen Weg, aber es braucht Zeit. 

Welche Kirche wollen sie?

Christoph Kern: Eine, in der alle Menschen willkommen sind, eine liberale, offene und soziale Kirche. 

Sie sind ein eifriger Fasnächtler. Warum?

Christoph Kern: An der Fasnacht, beziehungsweise auch schon lange zuvor, entsteht enorm viel Kreatives. Ich mache bei den «Altstadtkanonen» mit. Wir sind eine Kleinformation mit zwölf Leuten. Ich spiele Cinellen und helfe beim Wagenbau mit. Die Fasnacht bietet auch einen schönen sozialen Zusammenhalt.

Wozu brauchts die Fasnacht?

Christoph Kern: Eine schöne Tradition und eben: viel Kreativität und tolle Begegnungen. 

Braucht es sie auch, um «die Sau rauszulassen»?

Christoph Kern: Für mich, und ich denke für die meisten FasnächtlerInnen, steht das nicht im Mittelpunkt.

Sie waren auch bei der Feuerwehr?

Christoph Kern: Ich war Maschinist und später Instruktor an der Drehleiter und am Löschfahrzeug. Die Feuerwehr war für mich in erster Linie Dienst an der Gemeinschaft. Mit der gleichen Motivation kommen übrigens auch Leute aus den unterschiedlichsten Schichten, Berufen, Quartieren und auch aus anderen Kulturen zusammen, die alle das gleiche wollen – man geht buchstäblich miteinander und füreinander «durchs Feuer». Das waren ganz tolle Jahre, die mich ebenfalls geprägt haben. Ich möchte diese Zeit nicht missen!

Die CVP hat im Wahlkreis Luzern jetzt vier von 25 Sitzen, neu werden es noch 24 sein. Die Liste der Kandidierenden ist beachtlich, wobei drei Bisherige wieder kandidieren. Es dürfte für sie als Newcomer also schwierig werden. 

Christoph Kern: Ich weiss das, aber das spielt für mich eine untergeordnete Rolle. Für mich ist die Kandidatur ein Anfang, ich wage den ersten Schritt. In den letzten Wochen habe ich interessante Leute kennen gelernt und mit ihnen wertvolle Diskussionen erlebt. Ich bin absolut nicht traurig, wenn ich nicht gewählt werde. Und in einem Jahr sind bekanntlich Grossstadtratswahlen.

Wen haben sie denn zum Beispiel kennen gelernt?

Christoph Kern: Parteipräsidentin und Nationalrätin Andrea Gmür, die uns alle enorm unterstützt und überhaupt unglaublich engagiert ist. Und weiter Benjamin Koch, Carmen Widmer Blum und viele weitere interessante Persönlichkeiten. 

Der CVP wird – von «ganz rechts» – in der Stadt Luzern immer wieder vorgeworfen, sie mache «laufend mit den Linken gemeinsame Sache». Was sagen Sie dazu?

Christoph Kern: Wir machen Sachpolitik und bestimmen die Zukunft. Da ist es egal, was andere sagen. Wir wollen Lösungen erreichen und suchen die dafür möglichen Mehrheiten. 

Darf ich sie bitten, die folgenden Sätze zu vollenden. Das Rechnung 2019 der Stadt Luzern ...

Christoph Kern: ... ist mit ihrem Einnahmenüberschuss sehr erfreulich. Das gibt uns ein Polster für anstehende Grossprojekte, zum Beispiel die Renovationen von Schulhäusern, bauliche Anpassungen für Behinderte und den ÖV. 

Die Spange Nord ist für Luzern...

Christoph Kern: Leider kenne ich mich bei diesem Projekt zuwenig aus, um eine klare Aussage zu machen. Wir haben durch die Bevölkerungszunahme und die Mobilität eine Situation erreicht, die dringend einer Lösung bedarf. Diskussionsverweigerung trägt dazu allerdings nicht bei. 

Für mich als gelernter «Velomech» sind die Veloparkplätze unter der Bahnhofstrasse ...

Christoph Kern: Nicht die Lösung. Mit so viel Geld, nämlich 20 Millionen, liesse sich für den Veloverkehr Besseres realisieren. Das Projekt sieht eine Rampe für die Zu- und Ausfahrt vor, was entsprechende Löcher erfordert, die wiederum mit Geländern zum Schutz der Fussgänger abgesichert werden müssen. Und das in einer Aufenthaltszone, wie sie die autofreie Bahnhofstasse werden soll.

Die Tiefsteuerstrategie des Kantons Luzern ist aus meiner Sicht...

Christoph Kern: ... erfolgreich und trägt Früchte und mit der Gründung und dem Zuzug neuer Unternehmen  und damit der Schaffung neuer Arbeitsplätze haben wir im Vergleich zu anderen Kantonen dank ihr eine sehr tiefe Arbeitslosigkeit. 

Die Sparrunden des Kantons der letzten Jahre finde ich...

Christoph Kern: Ich denke, die Zitrone ist nun total ausgepresst. Es muss nun wieder investiert werden, zum Beispiel in die Bildung und beim Staatspersonal. 

Innerhalb der CVP positioniere ich mich...

Christoph Kern: ... als sozial, weitsichtig, lösungsorientiert und anpackend.

Interview: Herbert Fischer


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Über Christoph Kern:

Christoph Kern (1976) kandidiert im Wahlkreis Luzern Stadt für die CVP als Kantonsrat.

Er ist gelernter Velomechaniker und arbeitet als stellvertretender Abteilungsleiter für Konstruktion und Entwicklung bei Almatec in Schüpfheim.