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Kolumne von Manuela Jost

14.02.2011

Die Schule muss möglichst unabhängig bleiben

Je mehr bei ihnen gespart wird, umso mehr sind Schulen nach neuen Geldquellen angewiesen. Das kann problematisch sein.


Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft darf nicht auf Kosten der Unabhängigkeit der Schulen gehen: Künftige Kaufleute vor dem Kaufmännischen Berufsbildungszentrum in Zug.<br><br>Bild: Herbert Fischer

Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft darf nicht auf Kosten der Unabhängigkeit der Schulen gehen: Künftige Kaufleute vor dem Kaufmännischen Berufsbildungszentrum in Zug.

Bild: Herbert Fischer

Es ist für mich ein bedenklicher Trend, dass vor allem private Grosskonzerne mehr und mehr Einfluss in den Schulen gewinnen. Natürlich ist die Wirtschaft an gut ausgebildeten Jugendlichen interessiert. Doch es wäre naiv zu glauben, dass sich Unternehmen allein aus diesem Grund und purem Idealismus in den Schulen engagieren. Schliesslich sind die Jugendlichen von heute, die Konsumenten von morgen.

Die Schulen auf der anderen Seite stecken im Dilemma. Der Sparkurs des Bundes, der Kantone und Gemeinden geht nicht spurlos an ihnen vorbei und da bieten sich – um die hohen Standards und die Konkurrenzfähigkeit aufrecht zu erhalten – Kooperationen mit Privatunternehmen doch gerade an. Dies wiederum geht auf Kosten der Unabhängigkeit. Ein gutes Beispiel neben Microsoft ist Ferrero. Dieses Unternehmen sponsert sehr viele Sportanlässe für Kinder und Jugendliche. Und wirbt so für Bewegung und gegen Übergewicht, verkauft allerdings gleichzeitig Zuckerbomben für genau diese Zielgruppe.

Die Schulen sind vielleicht die letzte Bastion, die noch nicht vollständig von Marken und Konsum überlagert sind, doch der Trend geht auch in diese Richtung. Letztlich bestimmen wir als Stimmberechtigte und Wähler darüber, wie wichtig uns unabhängige Bildungsinstitute sind. Mir ist dies sehr wichtig. Wenn ich lese, dass Microsoft mit den Schulen des Kantons Luzern vor einem Vertragsabschluss über die Lieferung von Gratissoftware steht, gleichzeitig aber Werbung machen darf und Zugriff auf gewisse Schülerdaten bekommen soll, finde ich die Entwicklung mehr als bedenklich.


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Über Manuela Jost:

Manuela Jost (*1963) ist glp-Kantonsrätin (seit 2011) und Grossstadträtin (seit 2009). Sie kandidiert am 6. Mai 2012 als Stadträtin und als Stadtpräsidentin. 

Manuela Jost im Kantonsrat:
http://www.lu.ch/download/sk/ib/Jost_Manuela.pdf

Jost-Vorstösse im Grossen Stadtrat:
http://www.stadtluzern.ch/de/politik/ggr/polgeschaefte/?uz=MANUELA 

Manuela Jost kandidiert am 6. Mai als Stadtpräsidentin:
www.stadtpräsidentin-luzern.ch