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Kolumne von Pablo Haller

09.10.2012

Warum Frauenquoten Quatsch sind

Norwegen hat sie, Deutschland diskutiert darüber, die «Annabelle» will sie auf Zeit einführen: Die Frauenquote. Warum das Unsinn ist und man sich eher um die Männer Sorgen machen muss. 
 




«Feminism exists only because ugly women want to integrate in the society», hielt der Schriftsteller und Dichter Charles Bukowski fest. Heute würde er deswegen womöglich kastriert. Denn Frauen sind auf der Skala der «Political Correctness» die neuen Juden. Man darf nichts gegen sie sagen, kaum an ihnen zweifeln. Sie sind intelligenter, eloquenter als das männliche Geschlecht und ihm sowieso in allen Bereichen überlegen. Können Multitasking und soziales Einfühlungsvermögen und überhaupt. Nur sind in jenen Positionen, in denen es wirklich draufankommt, wo gewichtige Entscheidungen getroffen werden müssen, wo man Verantwortung übernimmt, exorbitant mehr Männer als Frauen vertreten. 

Berner Stadtparlament beschloss Frauenquote von 35 Prozent

Dies passt nicht in obiges Bild. Deshalb wurde in den letzten Jahren europaweit eine tolle neue Idee lanciert: die Quote.
 
Deutschland diskutiert darüber und der dortige Bundesrat – das Parlament der Bundesländer, vergleichbar mit unserem Ständerat – hat bereits den Weg für eine gesetzliche Frauenquote in Aufsichtsräten grosser Unternehmen freigemacht. In der Schweiz votierte das Berner Stadtparlament am 20. September 2012 mit 37 zu 18 Stimmen für die Quote: Mindestens 35 Prozent der Führungspositionen in der Berner Stadtverwaltung sollen künftig von Frauen besetzt sein. Und nun fordert die Frauenzeitschrift Annabelle: Zeitlich befristet auf fünf Jahre, bei 30 Prozent. Angelehnt an das Stern-Titelbild vom 6. Juni 1971 («Wir haben abgetrieben») lässt sie Prominente bekennen: «Ja, wir sind für die Quote!». 

Eigentlich intelligente Leute wie Finn Canonica (Chefredaktor des Magazins) lassen sich zu beinahe körperlich schmerzendem Stuss hinreissen. Etwa: «Es ist allgemein bekannt: Männer sollte man nie längere Zeit unter sich lassen. Das Umgangsniveau sinkt, die biologisch bedingten „wer-hat-den-Grösseren“-Spielchen sind anstrengend und zeitaufwendig.» 



Die promovierte Kunsthistorikerin Claudia Steinfels war bei der Crédit Suisse zuständig für Kultursponsoring und meint an gleicher Stelle: «Eigentlich bin ich wenig Fan von Regulierungen, doch scheint es in der Sache Frauenpower ohne Quoten fast nicht möglich zu sein, Veränderungen innerhalb unserer Generation herbeizuführen.» Und da sind wir bei der Wurzel des Problems: Es liegt halt bei Gott auch an den Frauen, Initiative zu ergreifen, sich etwas zuzutrauen. 

Ein Beispiel: An einem Vortrag am KV Luzern wurde LUKB-CEO Bernard Kobler gefragt, weshalb bei seiner Bank so wenige Frauen in Führungspositionen bekleiden. Er antwortete nicht, dass die Bank daran nicht interessiert sei, dass sie nicht versuche, Frauen zu fördern. Er antwortete, dass sich Frauen oftmals weniger zutrauen würden als Männer, dass teilweise für gewisse Positionen extra Frauen angefragt wurden, die jedoch dankend ablehnten; ein Problem des Selbstbewusstseins dieser Frauen also, nicht des Unternehmens. Man stelle sich jetzt vor, da wäre eine Quote und man müsste auf den Knien Frauen bitten, dass sie in die Geschäftsleitung kommen, obschon sie vielleicht nicht einmal für diese Stelle qualifiziert sind. 

Ist den Frauen geholfen, wenn man sie überfordert? 

Zudem darf es keine ungleiche Behandlung zwischen den Geschlechtern geben, es sollen die Fähigsten gewählt werden. Die Frauenquote läuft dem diametral zuwider. Jede Quote - ob nach Geschlecht, Ethnie oder sexueller Präferenz - stellt per se eine Diskriminierung dar.
 
Zudem sind es heute eher Männer, die benachteiligt werden: Mittlerweile ist es gar Usus, dass man bei gleichen Qualifikationen eher die Frau einstellt. Männer müssen Militär- oder Zivildienst abstottern, während Frauen eine solche Bürde nicht zugemutet wird. Bei Scheidungen kriegt die Frau das Kind – oft aus Prinzip. Männer müssen länger arbeiten und sterben früher, etcetera etcetera. 

Um ein abgewandeltes John Lennon Zitat zu bemühen: «Man Is The Nigger Of The World».
 
In Norwegen existiert die Quote seit vier Jahren. Sie ging mit beträchtlichen Kosten einher, da sie völlig überstürzt eingeführt wurde, hält eine Studie der University of Michigan fest. Es gab zu wenige qualifizierte Kandidatinnen für Führungspositionen und die Firmen seien gezwungen gewesen, junge, unerfahrene Frauen in die Verwaltungsräte zu holen. 

Wenn das nicht wirklicher Sexismus ist: «Du kannst zwar nix, aber wir müssen dich in dieser Position einstellen, denn du hast das richtige Geschlecht ...». 

Nicht zuletzt ist die Quote ein massiver Eingriff in die Freiheit der Unternehmen, eine weitere unnütze Vorschrift. Unter anderem mit der Ablehnung der Lungenliga-Initiative «Schutz vor Passivrauchen» haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger gezeigt, dass sie die Schnauze voll haben von immer mehr staatlicher Bevormundung. Sollte dereinst die Quote vors Volk kommen, wird sie gnadenlos versenkt.
 

Pablo Haller, Luzern


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Kommentare:
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Peter Bitterli aus Luzern

Dienstag, 09.10.2012, 14:12 · Mail

Danke Pablo! Du wirst Dir nicht viele Freundinnen machen unter den hirnlosen Anhängerinnen des zeitgeistigen Mainstreams und ihren kastrierten Männchen. Schon die Dummworte «Frauenpower»/«Powerfrauen» können ja einen denkenden Menschen zum kalten Kotzen treiben.

Peter Bitterli, Luzern

 
 
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Über Pablo Haller:

Pablo Haller (*1989) ist Redaktor bei «041 - Das Kulturmagazin», kulturteil.ch sowie freier Journalist. Er betreibt die Literaturwebsites pulppoetry.wordpress.com und gasolinconnection.wordpress.com und tritt immer mal wieder als Beiträger für verschiedene Literaturzeitschriften (u.a. «das heft das seinen langen namen ändern wollte», «Drecksack», «das Narr») oder als Poetry-Performer in Erscheinung.

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