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Kolumne von Margrit Grünwald

27.08.2018

Genussvoll essen und zugleich ökologischen Unsinn vermeiden

Das revidierte städtische Energiereglement, über das am 23. September abgestimmt wird, beinhaltet auch Empfehlungen zu nachhaltiger Ernährung.


Empfehlungen gibt es von Verbänden an die Politik, von parlamentarischen Gruppen, von der FMH, für die Unternehmen, für das Alter, zur Geldpolitik, zur Landwirtschaft, zur Bildung, zur Konjunktur-und Wachstumspolitik, um nur einige zu nennen. Was kann da verkehrt sein, wenn eine Regierung, ein Stadtrat, Empfehlungen für den Verbrauch von nachhaltig produzierten Lebensmitteln für seine Bürgerinnen und Bürger herausgibt?

Luzern nimmt die Veränderungen des Klimas ernst und will gegen die Zunahme von Treibhausgasen und übermässigen Ressourcenverbrauch aktiv werden. Da bereits mit der Auswahl und beim Einkauf der Nahrungsmittel die Entscheidung für oder gegen Umweltbelastung gefällt wird, braucht es genügend sachliche Information. 

Niemandem wird dadurch die Lust und Freude am Kochen und Essen verdorben. Jedoch muss genussvoll essen nicht notwendigerweise mit ökologischem Unsinn einhergehen. Saisonal und regional erzeugte Produkte, die auf möglichem Verzicht von Herbiziden, Insektiziden sowie Fungiziden basieren, müssen die Konsumenten und Konsumentinnen kennen. Dafür stehen die unterschiedlichen Anbauweisen und Labels, die im übrigen noch besser ausgeschildert sein sollten.  

Bauern haben erkannt, besonders nach diesem Sommer, wie sehr sie zum Boden Sorge tragen müssen. Die Futterbeschaffung auf eigenem Grund wäre das Ziel. Das Einzonen von Bauland muss massiv eingeschränkt werden. Alle Prognosen aus Forschung und Wissenschaft weisen auf eine Zunahme von schlechten klimatischen Bedingungen weltweit und auch für die Schweiz hin.  

Der Import von Futtermitteln ist  klimaschädlich und viel zu energieintensiv. Zu erwähnen ist besonders Soja, wofür Urwälder in Südamerika abgeholzt werden. Zudem verschärfen solche Produkte die Nahrungsmittelknappheit der Bevölkerung in den armen Ländern. 

Die Schweiz deckt ihren hohen Fleischkonsum durch Eigenproduktion mit etwa 80 Prozent. Wir haben mit dem Baldegger-, dem Sempacher- und dem Hallwilersee drei Seen, die wegen zu viel Düngereintrag, meist Gülle, ganzjährig belüftet werden müssen. Diese Massnahme kostet hundertausende von Franken jedes Jahr. 

Der Kanton Luzern hat einen der höchsten Tierbestände der Schweiz. Wollen wir lokal und global nicht noch mehr Umweltbelastung erzeugen, müssen wir unseren Nahrungsmittelkonsum überdenken und Änderungen vornehmen. Hier setzt eine gezielte städtische Information ein. Gerade Familien, Alleinstehende und ältere Menschen mit eher schmalem Budget trifft es, wenn sie sich nicht optimal mit  Früchten und Gemüse, genauer Vitaminen, Mineralstoffen, Antioxidantien, sowie mit pflanzlichen und tierischen Eiweissen ernähren können. 

Die Einnahme von Medikamenten kann bei älteren Menschen die Aufnahme und Verwertung der Nahrung negativ beeinflussen. Untersuchungen haben ergeben: Menschen mit tiefen Einkommen haben häufiger Übergewicht,  sterben früher als Gutbetuchte.  Die Auswahl und Menge der Produkte, sowie die altersentsprechende, ernährungsphysiologisch richtige Zusammenstellung eines Menus, sind entscheidend. Auch lässt sich damit Geld einsparen. Gesundes, schmackhaftes und umweltgerechtes Essen muss nicht teuer sein. Dazu wünsche ich mir eine gute Information der Stadt Luzern. 

Margrit Grünwald, SP60+, Luzern


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Über Margrit Grünwald:

Margrit Grünwald (*1949) ist ausgebildete Schulische Heilpädagogin, Hauswirtschafts-Lehrerin und Schulleiterin. Seit 2004 an der Heilpädagogischen Schule der Stadt Zürich tätig. Engagements in der Öffentlichkeit: Kurse für Erwachsene (Begegnungszentrum Rägeboge, Luzern), Leitung einer Frauengruppe zu Umwelt und Ökologie, Vereinsleitung «Mensch und Mitwelt» (Rothenburg), Vorstand Quartierverein Tribschen-Langensand, Vereinsvertretung Echogruppe Gassenküche. 

Früher Mitglied der SP Rothenburg, Mitglied Planungskommission Gemeindehaus Rothenburg, Kandidatur für Gemeinderat Rothenburg. Am 6. Mai 2012 kandidierte sie für den Grossen Stadtrat von Luzern. Margrit Grünwald ist Mitglied der Geschäftsleitung der SP Stadt Luzern. 

Sie ist verheiratet, hat zwei Töchter, einen Sohn, zwei Enkelkinder. 

http://www.margrit-gruenwald.ch