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Kolumne von Thomas Gmür

23.09.2014

ZHB: Nein zum Denkverbot

Am 28. September stimmen die Luzernerinnen und Luzerner über die ZHB-Initiative ab. Die Initianten möchten die ZHB in deren Volumen erhalten und wollen keinesfalls zulassen, dass auf diesem Areal ein Neubau geplant werden kann. Zwar geben die Initianten vor, es gehe ihnen um die Realisierung der einst vom Kantonsrat beschlossenen Sanierung.


Mit der angestrebten Unterschutzstellung wird aber diese Sanierung gänzlich verunmöglicht. Wohl wird dies seitens des Stadtarchitekten in Abrede gestellt, doch er verkennt, dass die seinerzeitige Prüfung des Sanierungsprojekts durch die Denkmalpflege sich nur zum Status Quo, nicht aber zur Schutzzone A äusserte. 

Diese Zone verlangt weit mehr Auflagen (beispielsweise in Bezug auf die Umgebung oder die Materialisierung) als die geltende Schutzzone. Eine Planung liesse auch zu, die Bedürfnisse neu zu evaluieren. 

Die Stimmbevölkerung hat vor Jahresfrist den Bau einer Speicherbibliothek in Büron bewilligt. Dort können dereinst in einem Hochregallager mehr als drei Millionen Bände gelagert werden. Weitere Bibliotheken (Zürich, Basel, Aarau) lagern ihre Bestände ebenfalls dort ein. Sollten die Bestände ausgelagert sein, braucht die ZHB bei weitem nicht mehr so viel Bauvolumen, wie in der Sanierungsvariante von 2010 noch suggeriert wurde. 

Es bräuchte also bei einem Ja zur Initiative zwingend eine neue Sanierungsvorlage. Es sei denn, die Initiativbefürworter möchten willentlich «gersauern».  

Es würde aber auch eine neue Zonenplanregelung nötig. Die städtische Baudirektion würde mit dieser Aufgabe beauftragt. Das jahrelange Gezerre um das geplante Bauvorhaben an der Industriestrasse oder das langwierige Verfahren bis zur Genehmigung der BZO zeigen, dass die Baudirektion in diesen Fragen nicht wirklich Führungsstärke, geschweige denn Dynamik zeigt.

Bereits der Stadtrat hat die Auseinandersetzung zur Initiative gescheut. Während die Verwaltung jeweils peinlichst genau darauf achtet, die Pro- und Kontra-Argumente zu den jeweiligen Vorlagen im Abstimmungsbüchlein abzubilden, schweigt sie sich nun willentlich und wissentlich aus. Auch das städtische Mitteilungs- und zuweilen Propagandablatt «Stadtmagazin» nimmt die Stellungnahmen der Initiativgegner nicht auf. Ein bedenkliches Demokratieverständnis!

Der Raum ZHB, Vögeligärtli, Lukaskirche verdient es, mit einem architektonischen Wurf wie einst das KKL aufgewertet zu werden. Lassen wir dies zu. Stimmen wir Nein zum Denk- und Handlungsverbot, Nein zu weiteren Verzögerungen bei der ZHB.

Thomas Gmür, Grossstadtrat CVP, Luzern  


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Thomas Gmür ist CVP-Grossstadtrat.