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Kolumne von Raffael Fischer03.03.2011 Die Wirtschaftsfakultät ist keine Idee der UniDie Idee einer Wirtschaftsfakultät an der Universität Luzern ist streng genommen eine Notlösung. Dabei hatte die Uni doch ursprünglich ganz andere Visionen.In einem Strategieprozess hat sich eine Arbeitsgruppe mit Zukunftsplänen für die junge Uni befasst. Sie kam zum Schluss, dass Luzern punkten könnte durch ein tiefes Betreuungsverhältnisses (die Zahl Studierender pro Professor), ein Zentrum für angewandte Forschung und einen neuen Studiengang in Psychologie. Die Regierung lehnte die vom Universitätsrat vorgelegten Wünsche im letzten Dezember rundweg ab. Die Begründung war wenig überraschend: Das sei zu teuer. Es erging der Auftrag an die Universität, anstelle von Psychologie den Aufbau einer Wirtschaftsfakultät zu prüfen. Die Regierung äusserte Bedenken, ob AbgängerInnen der Psychologie genügend Arbeitsmarktchancen hätten. Das scheint für Ökonomen nicht zu gelten. Merkwürdiger RegierungsratNun befindet sich die Universität in der komischen Lage, die Idee einer Wirtschaftsfakultät zu verteidigen, die sie gar nicht wollte. Es gibt gute Einwände gegen die Ideen des Regierungsrates:
Hochschulen sind mehr als TitelfabrikenLuzern ist gut beraten, nicht alles nur mit einer wirtschafts- und finanzpolitischen Brille zu betrachten. Eine Universität pflegt durch Lehre und Forschung die Wissenschaft, diese schafft Wissen. Studierende treten ein in diese Wissenswelt und bringen sie weiter. Hochschulen sind mehr als blosse Titelfabriken, die zu möglichst gut bezahlten Jobs führen. Von Bildungsstätten profitieren die Standorte enorm – aber das lässt sich längst nicht immer in Geld messen.
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18.01.2016 » Raffael Fischer
Über Raffael Fischer:Der Historiker Raffael Fischer kandidierte für die Grünen im Wahlkreis Luzern für den Kantonsrat, wurde aber nicht gewählt. |