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Kolumne von Philipp Federer

26.03.2012

Ich mache den Stadtratsjob für den halben Lohn

Die Zeitungen gaben kürzlich nur den Netto-Netto-Lohn an mit 250 000 Franken. In der Rechnung 2010 der Stadt Luzern sind durchschnittlich 255 000 ausgewiesen. Mit den Sozialleistungen klettert das durchschnittliche Gehalt jedoch auf über 308 000 Franken.


Rechnung 2010 der Stadt Luzern, Seite 15: Bemerkenswert ist unter «Besitzstandswahrung PK Stadträte» die Zahl 2,91 Mio. Diese Summe ist für vier Stadträte und beinhaltet nur die Differenz vom alten zum neuen Reglement. Pro Stadtrat ergibt das einen Zustupf in die Pensionskasse von 730 000 Franken, Alleine darüber könnte jeder recherchierende Journalist eine grössere Abhandlung schreiben.

Rechnung 2010 der Stadt Luzern, Seite 15: Bemerkenswert ist unter «Besitzstandswahrung PK Stadträte» die Zahl 2,91 Mio. Diese Summe ist für vier Stadträte und beinhaltet nur die Differenz vom alten zum neuen Reglement. Pro Stadtrat ergibt das einen Zustupf in die Pensionskasse von 730 000 Franken, Alleine darüber könnte jeder recherchierende Journalist eine grössere Abhandlung schreiben.

Doch das ist immer noch nicht alles! Für jedes Verwaltungsratsmandat der Stadt erhält der einsitzende Stadtrat eine zusätzliche Entschädigung. Daneben erhalten alle Gratis-Dienstleistungen in Form von GA, Smartphone, Kultur- und Sporteintritten.

Finanzdirektor Stefan Roth fehlt gemäss «Neue LZ» während eines Fünftels seiner Arbeitszeit an seiner Arbeitsstelle bei der Stadt, weil er auch noch CVP-Kantonsrat ist. Dafür werden ihm allerdings keine 20 Prozent vom Stadtratslohn abgezogen. Und auch die rund 15 000 Franken, die er als Kantonsrat jährlich erhält, darf er behalten.

Denn der Grosse Stadtrat lehnte meinen diesbezüglichen Vorstoss Nr. 227 («Kantonsratsgehälter gehören in die Stadtkasse») ab. Das gleiche Schicksal erlebte der SP-/JUSO-Vorstoss Nr. 74 unter dem Titel «Verwaltungsratshonorare gehören in die Stadtkasse». 

Die Luzerner Stadtratslöhne sind selbst mit den Nettozahlen landesweit sehr hoch, nämlich 25 000 bis 35 000 Franken höher als diejenigen von Zürich und Bern. In Sparzeiten, da in Luzern kaputte Spielgeräte auf Spielplätzen nicht mehr ersetzt werden, damit 20 000 Franken eingespart werden können, sind die hohen Löhne stossend.

Das mache ich nicht mit! Meine Bereitschaft, den Job als Stadtrat mit halbem Lohn auszuführen, möchte einerseits das sinnlose Sparen und andererseits die Lohngier der Stadträte thematisieren.

Philipp Federer, parteiloser Grossstadtrat, Stadtratskandidat


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Kommentare:
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Philipp Federer aus Luzern

Dienstag, 27.03.2012, 16:27 · Mail

René Wigger antworte ich gerne: Ich habe erstens den in meiner Kolumne erwähnten Vorstoss eingereicht und während dessen Debatte die hohen Stadtratslöhne kritisiert. Den Stadträten gefiel dies gar nicht.

Die hohen Rückstellungen für die Besitzstandswahrung habe ich sowohl in der Kommission, als auch im Rat kritisiert. Als Konsequenz lehnte ich danach die Rechnung ab. Dass ich «erst jetzt» die Stadtratslöhne kritisiere, wie René Wigger in seinem Kommentar zu meiner Kolumne behauptet, stimmt also nachweislich nicht. Das kann übrigens auch in den Protokollen nachgelesen werden.

Grossstadtrat Philipp Federer (parteilos), Stadtratskandidat

 

René Wigger aus Luzern

Dienstag, 27.03.2012, 10:48 · Mail

Philipp Federer mag ja vielleicht mit seinen Feststellung recht haben. Nur frage ich mich, warum ihm dies erst jetzt - im Wahlkampf um den Stadtrat - auffällt und nicht schon während seinen neun Jahren als Grossstadtrat. Das ist einfach nur populistisch!!! Diesen Vorwurf muss er sich schon gefallen lassen.

René Wigger, Luzern

 
 
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Über Philipp Federer:

Philipp Federer (*1961 / parteilos / Luzern) ist Theologe und Lehrer. Er stammt aus Wolhusen, engagierte sich beim Forum Wolhusen / Bunte Liste Amt Sursee. 22 Jahre war er im kantonalen Vorstand der Grünen. 2010 verliess er zuerst den Vorstand und dann die Partei. 

Im Grossen Stadtrat politisierte er während zehn Jahren (bis 2012), zuerst während neun Jahren für die Grünen, nachher ein Jahr lang als Parteiloser. Er war Mitglied der GPK sowie der städtischen Sport- und der Verkehrskommission.

phfederer(a)bluewin(p)ch

Die Website von Philipp Federer:
provinzgefluester.ch

Federer-Vorstösse im Stadtparlament:
http://www.stadtluzern.ch/de/politik/ggr/polgeschaefte/?uz=PHILIPP