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Kolumne von Philipp Federer

26.02.2012

«Neue LZ» berichtet unreflektiert

Die «Neue LZ» hat vorgestern (Freitag, 24. Februar 2012) auf der Titelseite kommentiert «Der Staat muss umdenken.» Dabei übernimmt der Kommentator 1:1 die neoliberalen Dogmen von Avenir Suisse. Dieser Wirtschaftsverband geisselt den Service public, als ob ein funktionierender Service public (Spital, Post, Strommarkt, öffentlicher Verkehr) ein Verbrechen wäre und Wettbewerb eine qualitative Verbesserung brächte.


Der Kommentator versteigt sich in unbelegte Phrasen wie «Denn oft könnten Private dasselbe preisgünstiger und besser erbringen.» Schön, wie er im Konjunktiv schreibt – möglich wird damit alles -, jedoch belegt er damit nichts.

Da halte ich mich lieber an meine Erfahrungen die klar zeigen: der Wettbewerb im Gesundheitswesen ist ruinös, weil der Kostendruck die Qualität senkt. Bei der Fallpauschale stehen die Bedürfnisse der Patienten hinter den ökonomischen Ziffern und Sachzwängen. Wer arbeitet besser: die staatliche AHV oder die privaten Vorsorgestiftungen? Diesen Vergleich gewinnt die AHV haushoch!

Als «Tagesthema» auf der Seite drei interviewt der gleiche «NLZ»-Redaktor unkritisch Robert Leu zum Gesundheitswesen und berichtet über das neue Buch der Avenir Suisse. Die Zeitung macht sich damit zum unreflektierten Arm von Avenir Suisse. Was sich die dogmatischen Wirtschaftsbosse wünschen, das vebreitet die «NLZ» unreflektiert. 

«Mehr Wettbewerb im Gesundheitswesen»: Was heisst das? Betrachten wir den Experten, so ist er kein neutraler Experte. Er steht nicht nur im Dienste von Avenir Suisse, sondern er sitzt zudem im Verwaltungsrat bei der Hirslanden AG, der Medi-Clinic-Corporation und der Visana.

«Mehr Wettbewerb» heisst hier doch nichts anderes als mehr Gewinne für seine Klientel und für sich selber.

Früher sagte man, so eine Figur sei ein Interessenvertreter, bei der «Neuen LZ» heisst dies «Experte». 

Philipp Federer, Grossstadtrat (parteilos) und Stadtratskandidat, Luzern


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Über Philipp Federer:

Philipp Federer (*1961 / parteilos / Luzern) ist Theologe und Lehrer. Er stammt aus Wolhusen, engagierte sich beim Forum Wolhusen / Bunte Liste Amt Sursee. 22 Jahre war er im kantonalen Vorstand der Grünen. 2010 verliess er zuerst den Vorstand und dann die Partei. 

Im Grossen Stadtrat politisierte er während zehn Jahren (bis 2012), zuerst während neun Jahren für die Grünen, nachher ein Jahr lang als Parteiloser. Er war Mitglied der GPK sowie der städtischen Sport- und der Verkehrskommission.

phfederer(a)bluewin(p)ch

Die Website von Philipp Federer:
provinzgefluester.ch

Federer-Vorstösse im Stadtparlament:
http://www.stadtluzern.ch/de/politik/ggr/polgeschaefte/?uz=PHILIPP