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Kolumne von Heidi Duss-Studer

04.04.2011

Wo sind die Männer?

Immer mehr Ärztinnen und immer weniger Ärzte: wo führt das hin?


Vor Kurzem durfte ich an der Diplomfeier der medizinischen Fakultät in Bern teilnehmen. Trotz der Freude über die neu diplomierten Ärztinnen und Ärzte blieb bei mir ein grosses Unbehagen zurück. Von den rund 120 Diplomandinnen und Diplomanden des Studienganges Humanmedizin konnten gerade mal 29 Männer in den Berufsalltag entlassen werden. Den schweizweit ersten Studiengang Biomedical Engineering schlossen nur Frauen ab, kein einziger Mann. Die grosse Frage: Wo sind die Ärzte? Wo sind die Männer? Wie sieht unsere medizinische Forschung und Versorgung in zehn, zwanzig Jahren aus? Was kommt auf die Frauen zu? 

Prekäre Situation im Entlebuch

Eines steht fest: Schon jetzt stöhnen Landärzte über die ungeheure Arbeitsbelastung. Ganz prekär ist die Situation im Entlebuch. Und über ein Viertel der Spitalärzte sind AusländerInnen.

Frauen sind also in Zukunft für die medizinische Versorgung in unserem Lande verantwortlich. Verstehen Sie mich richtig – ich freue mich sehr darüber, dass immer mehr Frauen die Chance für gute Ausbildungen nutzen (können), dass immer mehr Frauen verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen und erfüllen dürfen. Nur stehen diese Frauen auch wieder vor der grossen Herausforderung, Arbeit, Beruf, Familie, und Kindererziehung zu managen. 

Verständnis für Kinderkrippen und Tagessschulen fehlt

Entscheiden sie sich für den Beruf, fehlen sie als Mütter und Erziehende, entscheiden sie sich für Kinder und Familie, fehlen sie als Ärztinnen und Forscherinnen. Entscheiden sie sich, beides zu vereinbaren, fehlen das Verständnis für arbeitende Mütter, und - gerade auf dem Lande – Krippenplätze und Tagesschulen. Noch immer gibt es eine grosse Anzahl von Bürgerinnen und Bürgern, die solche Einrichtungen nicht unterstützen wollen, weil die Erziehung und Betreuung von Kindern Elternsache sei. Stimmt ja grundsätzlich auch, nur eben! 

Bei diesen Fakten stellt sich schon die Frage: was läuft hier falsch? Warum entscheiden sich immer weniger junge Männer, Arzt zu werden? Ich habe diese Frage in den letzten Tagen mit vielen Bekannten diskutiert. Immer wieder erhielt ich die Antwort, dass junge Frauen eben fleissiger seien als junge Burschen und so den Numerus Clausus besser überstehen würden. Ich kann den ersten Teil dieser Aussage nicht glauben. Zudem weiss ich auch nicht, ob wirklich so viele Männer über den Eignungstest stolpern. Wäre dem so, müsste sofort und radikal über die Art und Weise dieses Tests nachgedacht werden. Nachdenken und Handeln ist in jedem Falle nötig!


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Über Heidi Duss-Studer:

Heidi Duss-Studer (*1954 / CVP / Escholzmatt) ist beheimatet und aufgewachsen in Escholzmatt. Die gelernte Primarlehrerin ist Mutter zweier Söhne und zweier Töchter. Sie ist Parteileitungsmitglied der CVP Escholzmatt, Präsidentin des SozialBeratungszentrums Amt Entlebuch, Wolhusen und Ruswil, präsidiert die kantonale Gutachterkommission für Härtefälle im Asylwesen und arbeitet in versch. Kommissionen und Arbeitsgruppen mit. Seit 2003 ist sie Kantonsrätin. Ihre Kernthemen sind Soziales, Bildung und Recht.

Heidi Duss-Studer kandidiert wieder, «weil ich gerne mitgestalte und mir der Kanton Luzern und vor allem das Entebuch am Herzen liegen.»

heidi.duss(a)bluewin(p)ch