31.10.2014

Wirtschafts-Fakultät: Falsches Fach, falsches Konzept, falscher Zeitpunkt

Diejenigen Kräfte, welche um jeden Preis eine Wirtschafts-Fakultät an der Uni Luzern erzwingen wollen, bestreiten, dass die neue Fakultät die bestehende Wirtschaftsabteilung der Hochschule Luzern konkurrenzieren würde. Dies ist reine Augenwischerei.

Zur Lancierung des Abstimmungskampfes präsentierte Uni-Rektor Paul Richli sein Konzept der neuen Wirtschaftsfakultät. Herzstück ist die sogenannte Unternehmerschule, die schon mit ihrem Namen verdeutlicht, dass sie in Konkurrenz zur Hochschule steht. Denn an einer Universität wird in der Regel geforscht, während eine Schule für die Praxis ausbildet. So führt die geplante Wirtschaftsfakultät nicht nur zu unsinnigen Doppelspurigkeiten beim Grundstudium und bei der Weiterbildung, sie verwässert auch die Trennung zwischen Universität und Hochschule.  

Dass es für Arbeitgeber immer schwieriger wird, zwischen den einzelnen Ausbildungen zu unterscheiden, bemängelte jüngst auch der Dachverband der Wirtschaft Economiesuisse. 

Der Forderung nach einer klaren Trennung wird kaum nachgekommen, wenn an beiden Institutionen das Gleiche angeboten wird. Solche Doppelspurigkeiten stören umso mehr, als überall im Kanton gespart werden muss, insbesondere auch im Bildungsbereich. 

Es besteht die Gefahr, dass ein neues Angebot den Spardruck in anderen Bereichen der tertiären oder der Volksschulbildung erhöht.  

Deshalb sagt der Luzerner Gewerkschaftsbund Nein zum Aufbau der falschen Fakultät mit dem falschen Konzept zur falschen Zeit.

SP-Kantonsrat Marcel Budmiger, Geschäftsführer des Luzerner Gewerkschaftsbundes (LGB), Luzern