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Kolumne von Philipp Brun

06.11.2013

«1:12» ist Klassenkampf-Rhetorik

Die aufgeheizte Stimmung gegen «Abzocker» darf kein Grund sein, der 1:12-Initiative eine Chance zu geben. Denn das JUSO-Anliegen ist kein Zeichen gegen hohe Managerlöhne, sondern eine Kampfansage an das Erfolgsmodell Schweiz.


Das Anliegen entspringt einer missverstandenen Klassenkampf-Romantik, die mehr auf Neid und Missgunst gründet, als auf wirklicher Ungerechtigkeit. Ein Blick über den Gartenzaun zeigt: Den Schweizerinnen und Schweizern geht es in der aktuellen Wirtschaftskrise auf sehr hohem Niveau schlecht. Die Arbeitslosenquote von 3 Prozent ist im Vergleich zu Europa rekordverdächtig gering und die Arbeitsplatz-Zufriedenheit sehr gross. Auch die vielzitierte «Lohnschere» bewegt sich in unserem Land auf unterdurchschnittlichem Niveau. Man kann mit gutem Gewissen behaupten, dass die Schweizer Wirtschaft sozialverträglich und erfolgreich operiert. Es ist naiv zu meinen, man könne beliebig am System herumschrauben und glauben, es würde «schon gut kommen».

Arbeit und Leistung sollen unattraktiv werden

Den JUSO geht es auch weniger um die Bekämpfung von Lohnexzessen als vielmehr darum, schrittweise die Lohnarbeit abzuschaffen. Arbeit wird per se als ungerecht und als Selbstausbeutung betrachtet. Den Jungsozialisten wäre es wohl lieber, wenn alle weniger haben, dafür niemand etwas mehr besitzt – unabhängig davon, wie man diesen Besitz erlangt hat. Wenn man differenzieren würde, könnte man ja nicht mehr alle über den gleichen Kamm scheren. Die 1:12-Initiative soll denn auch der Wirtschaftselite «eins auswischen»; eine Forderung aber, die nur das Ziel hat, einer Bevölkerungsgruppe zu schaden, nützt schliesslich niemandem.

Augenmass behalten

Es gilt, Augenmass zu behalten: Einerseits wird die Wirtschaft teils zu Recht kritisiert, dass vermehrt Verantwortung auf die Allgemeinheit abgewälzt wird. Anderseits soll den Privaten - quasi als Gegenmittel - durch immer mehr staatliche Vorschriften immer weniger Verantwortung zugestanden werden. Einige Managerlöhne mögen «unanständig» hoch sein. Es liegt aber nicht am Staat, aufgrund einiger weniger Exzesse per Gesetz zu regeln, was anständig ist und was nicht. Das Gewerbe kann am besten beurteilen, was ein angemessener Lohn ist. Und die überwältigende Mehrheit der Firmen bringt es auch fertig, verhältnismässige Löhne zu bezahlen.

Fatales Zeichen an die Wirtschaft

Es wäre keine gute Werbung für den Standort Schweiz, wenn sich Leistung nicht mehr lohnt. Die Forderung der Jungsozialisten ist Ausdruck eines «Kolchose-Denkens», das der Produktivität, der Innovation und der Standortattraktivität in hohem Masse abträglich ist – ein fatales Zeichen an die Wirtschaft. 

Die 1:12-Initiative ist ein unnötiges und riskantes Experiment. Sie gefährdet unseren erfolgreichen Wirtschaftsstandort und die Alimentierung unserer Sozialwerke. Deshalb braucht es am 24. November 2013 unbedingt ein klares NEIN!

Philipp Brun, Luzern


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Über Philipp Brun:

Philipp Dominik Brun (*1985 / FDP.Die Liberalen / Luzern) ist in Luzern beheimatet und aufgewachsen. Er hat im August 2012 an der ETHZ das Masterstudium als Bauingenieur (Vertiefungsrichtungen: Wasserbau & Wasserwirtschaft; Geotechnik) abgeschlossen. Brun ist Vizepräsident der Jungfreisinnigen Kanton Luzern. Seine Kernthemen sind Standortpolitik, Bildung und Sicherheit.

Philipp Brun kandidierte im April 2011 als Kantonsrat, «weil im Parlament alle Generationen angemessen vertreten sein sollen.» Im Mai 2012 bewarb er sich um einen Sitz als Grossstadtrat. 

http://www.jf-stadtluzern.ch/images/stories/MM_Grossstadtrat.pdf

info@philippbrun.chttp://www.philippbrun.ch http://www.ladenschluss-initiative.ch