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Kolumne von Philipp Brun

29.03.2012

Tempo-30-Aktionismus ist fehl am Platz

Grüne und SP fordern in einem Postulat, dass in der Stadt Luzern flächendeckend Tempo 30 einzuführen sei – auch für den ÖV. Damit soll die Lärmbelastung für die Anwohner reduziert werden. Doch das linksgrüne Anliegen ist purer Wahl-Aktionismus und dient bloss dazu, den Individualverkehr weiter einzuschränken und von den Strassen zu verdrängen.


Der Nutzen von Geschwindigkeitsbegrenzungen zur Lärmreduktion ist höchst umstritten. Die durch Fahrzeuge im innerstädtischen Verkehr verursachte Lärmbelastung ist rein fahrerabhängig und hängt davon ab, ob der Autolenker nieder- oder hochtourig fährt. Das Beispiel Dreilindenstrasse zeigt, dass Tempo 30 nicht zwingend weniger Lärm mit sich bringt.

Tempo 30-Zonen sollten nicht Selbstzweck sein, sondern nur dort eingeführt werden, wo es die Verkehrssicherheit erfordert. In der Vergangenheit hat die Stadt viele solcher Zonen eingerichtet, um die Verkehrsbelastung auf diesen Strassen zu reduzieren.

Eine flächendeckende Einführung würde diese Strassen als Ausweichrouten wieder attraktiv machen. Die Situation bezüglich Verkehrssicherheit und -lärm würde im allgemeinen verschlechtert. Auch ist der Attraktivitäts- und Zeitverlust für den ÖV zu beachten. Die daraus resultierenden Mehrkosten werden am Schluss die Steuerzahler und Passepartout-Besitzer zu berappen haben!

Luzern braucht nicht mehr Tempo 30-Zonen. Das Agglomerationsprogramm bietet Hand für eine gesamtheitliche Lösung im Grossraum Luzern zur verkehrlichen Entlastung des Zentrums und damit zur Verkehrs- und Lärmberuhigung in der Stadt. Dies ist dem linksgrünen Wahl-Aktionismus vorzuziehen.

Philipp Brun, Grossstadtrats-Kandidat (FDP.Die Liberalen), Luzern


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Kommentare:
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Philipp Brun aus Luzern

Freitag, 30.03.2012, 18:50 · Mail

Herr Rohr: Ich habe schon mit Anwohnern gesprochen, die mir nicht bestätigen konnten, dass die Lärmbelastung abgenommen hätte. Die Rollgeräusche, die Sie erwähnen, sind bei Geschwindigkeiten unter 70km/h beinahe konstant, es macht also keinen Unterschied, ob 30km/h oder 50km/h. Es freut mich jedoch, dass ihr subjektives Lärmempfinden eine Verbesserung festgestellt hat. Dann war die Einführung von Tempo 30 ja nicht ganz umsonst.

Herr van der Heiden: Richtig, das Postulat bezieht sich auf die Nachtstunden. Aber die Argumentation stimmt meiner Ansicht nach. Wobei man sich dann fragen kann, ob - ohne baulichen Massnahmen - Tempo 30 auf halbleeren Strassen konsequent befolgt wird! Ohne vertiefte Kontrolltätigkeit durch die Polizei wohl kaum.

Philipp Brun

 

klaus rohr aus luzern

Freitag, 30.03.2012, 15:26 · Mail

Geehrter Herr Brun

Sie wohnen wohl nicht an der Dreilindenstrasse, sonst wüssten Sie wie wir langjährigen Anwohner, dass - entgegen Ihrer Bemerkung - die Lärmbelastung an der Dreilindenstrasse mit Tempo 30 wesentlich abgenommen hat. Lärm ist nicht nur vom Fahrverhalten sondern - wie Sie als Ingenieur verstehen werden - unter anderem auch vom Reifengeräusch abhängig. Die Einführung von Tempo 30 war für uns Anwohner eine sehr willkommene, sehr spürbare Verbesserung.

Ihre Behauptung entspricht in keiner Weise der Realität. Mit solchen Falschinformationen darf man nicht politisieren, wenn man glaubwürdig sein will.

Freundlicher Gruss, Klaus Rohr, Luzern

 

Nico van der Heiden aus Luzern

Freitag, 30.03.2012, 15:03 · Mail  Website

Sehr geehrter Herr Brun,

Ihre Argumentation in Ehren, allerdings würde ich Sie bitten, das angesprochene Postulat auch zu lesen, bevor Sie sich dazu äussern.

Wir fordern die Prüfung von Tempo 30 nachts und nicht - wie von Ihnen geschrieben - flächendeckend Tempo 30. Selbstverständlich können Sie auch dagegen anschreiben, allerdings müssten Sie dann Ihre Argumentation allenfalls etwas anpassen...

Nico van der Heiden, SP-Grossstadtrat, Luzern

 
 
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Über Philipp Brun:

Philipp Dominik Brun (*1985 / FDP.Die Liberalen / Luzern) ist in Luzern beheimatet und aufgewachsen. Er hat im August 2012 an der ETHZ das Masterstudium als Bauingenieur (Vertiefungsrichtungen: Wasserbau & Wasserwirtschaft; Geotechnik) abgeschlossen. Brun ist Vizepräsident der Jungfreisinnigen Kanton Luzern. Seine Kernthemen sind Standortpolitik, Bildung und Sicherheit.

Philipp Brun kandidierte im April 2011 als Kantonsrat, «weil im Parlament alle Generationen angemessen vertreten sein sollen.» Im Mai 2012 bewarb er sich um einen Sitz als Grossstadtrat. 

http://www.jf-stadtluzern.ch/images/stories/MM_Grossstadtrat.pdf

info@philippbrun.chttp://www.philippbrun.ch http://www.ladenschluss-initiative.ch