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Kolumne von Philipp Brun

16.02.2012

Buchpreisbindung: Gesetzliche Gewinn-Garantie auf Kosten der Leser

Die Bücherlobby erhofft sich von der Wiedereinführung der Buchpreisbindung, dass dem (Buch-)Lädelisterben Einhalt geboten und die kulturelle Vielfalt erhalten werden könne. Doch damit verspricht sie das Blaue vom Himmel.


Denn mit dem Gesetz wird genau das Gegenteil bewirkt: Die Wettbewerbsfähigkeit der klassischen Buchläden wird mit einem engen Preiskorsett - es wären nur 5 Prozent Rabatt auf den festen Verkaufspreis erlaubt - stark eingeschränkt. Gleichzeitig erhöht man  den Druck auf die Läden, indem indirekt Konkurrenzprodukte gefördert werden.

Das Gesetz ist unausgereift, was sich daran zeigt, dass es dem aktuellen  Wandel im Buchmarkt in keinster Weise Rechnung trägt. Die elektronischen Bücher sind vom Gesetz ausgenommen.

Ausserdem ist umstritten, ob die fixen Preise auch für den privaten Bücherkauf im Ausland übers Internet gelten. Die freie Preisbildung gibt den Händlern einen Spielraum, um  sich im veränderten Markt behaupten zu können. Günstige Bücher und der Verkauf über leicht zugängliche Kanäle wie dem Internet, aber auch den Supermärkten und Kiosken, sind zudem beste Leseförderung und der kulturellen Vielfalt sicher nicht abträglich. Die Buchpreisbindung hingegen führt dazu, dass die Preisunterschiede zu den E-Books und dem Onlinehandel künstlich vergrössert werden, was den Trend hin zu digitalen Angeboten beschleunigt und kleine Buchläden umso mehr bedrohen wird.

Die Buchpreisbindung taugt nicht zur Kulturförderung, da nicht geregelt ist, in welchem Umfang Autoren und Handel von den höheren Preisen profitieren sollen. Sie ist lediglich eine gesetzliche Gewinn-Garantie für die mehrheitlich ausländischen Verlage, auf Kosten der Leserinnen Und Leser sowie der kleinen Buchläden. Deshalb empfehle ich ein «Nein» zur Buchpreisbindung am 11. März 2012.

Philipp Brun, Grossstadtrats-Kandidat FDP.Die Liberalen, Luzern


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Über Philipp Brun:

Philipp Dominik Brun (*1985 / FDP.Die Liberalen / Luzern) ist in Luzern beheimatet und aufgewachsen. Er hat im August 2012 an der ETHZ das Masterstudium als Bauingenieur (Vertiefungsrichtungen: Wasserbau & Wasserwirtschaft; Geotechnik) abgeschlossen. Brun ist Vizepräsident der Jungfreisinnigen Kanton Luzern. Seine Kernthemen sind Standortpolitik, Bildung und Sicherheit.

Philipp Brun kandidierte im April 2011 als Kantonsrat, «weil im Parlament alle Generationen angemessen vertreten sein sollen.» Im Mai 2012 bewarb er sich um einen Sitz als Grossstadtrat. 

http://www.jf-stadtluzern.ch/images/stories/MM_Grossstadtrat.pdf

info@philippbrun.chttp://www.philippbrun.ch http://www.ladenschluss-initiative.ch