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Kolumne von Beat Bieri

21.06.2012

Vitznau erhält einen Konzertsaal

Die «Salle Modulable» in Luzern ist wohl tot. Dafür soll Vitznau einen Konzertsaal erhalten, der höchsten Kammermusik-Ansprüchen genügt. Dies verriet der deutsche Investor Peter Pühringer gegenüber dem SF-Wirtschaftsmagazin ECO. Gegenwärtig investiert Pühringer 300 Millionen Franken in zwei Hotelprojekte in Vitznau und Weggis. In einem nächsten Schritt soll gleich hinter dem Vitznauer Park Hotel ein 400-plätziger Konzertsaal realisiert werden.


Peter Pühringer  auf der Baustelle des Park Hotel Vitznau im Gespräch mit SF-Filmer Beat Bieri.

Peter Pühringer auf der Baustelle des Park Hotel Vitznau im Gespräch mit SF-Filmer Beat Bieri.

30'000 Quadratmeter gross ist das Grundstück, das sich hinter dem Park Hotel den Hang hinauf zieht. Hier hat Pühringer einiges vor: In einer Wohnzone sollen Villen entstehen; und in einer Kultur-und Sportzone sind ein Aparthotel, ein Dienstleistungszentrum, eine öffentliche Brauerei-Gaststätte und, als Glanzstück, ein Konzertsaal geplant. «Dies ist ein Angebot an die Seegemeinden», sagte Pühringer gegenüber ECO, «für mich ist Musik ein wichtiges Thema».

Pühringer vergleicht den vorgesehenen Konzertsaal mit jenem, der gegenwärtig in Wien für die Sängerknaben entsteht. Im Wiener Augarten lässt Pühringer für 30 Millionen Euro ein Konzertgebäude bauen.

Peter Pühringer richtet in Weggis und Vitznau mit der grossen Kelle an: Allein 300 Millionen Franken gehen in die zwei Hotelprojekte in Hertenstein bei Weggis und in Vitznau, wo er das 5-Stern-Park-Hotel total umbauen lässt. Dabei baut Pühringer weitgehend mit eigenen Mitteln: Nur 70 Millionen Franken sind, wie er ECO verriet, in Form von Hypotheken fremdfinanziert.

Pühringer hat in Wien bereits einen bröckelnden Palast, das Palais Coburg, für 100 Millionen Euro aufwändig zu einem spektakulären Luxushotel umgebaut – und dabei die Erfahrung gemacht, dass sich diese hohen Investitionen durch einen Hotelbetrieb alleine nicht mehr refinanzieren lassen. Deshalb wird das Vitznauer Park Hotel teilweise umgenutzt: Es soll künftig nicht nur Hotelgäste beherbergen, sondern ebenso eine Neuro-Rehaklinik sowie ein Finanzzentrum. 

Peter Pühringer ist ein ungemein durchsetzungsfreudiger Mensch, dem die basisdemokratischen Gepflogenheiten der Schweiz anfänglich im Wege standen  – und damit ist er in Weggis zunächst gründlich aufgelaufen: Über ein halbes Dutzend Projekte legte er vor, um das alte Hotel Hertenstein zu ersetzen. Und jedes Projekt wurde aus landschaftsschützerischen Gründen abgelehnt, bis nun eine akzeptable Lösung gefunden werden konnte. Pühringer, der vor wenigen Jahren aus steuerlichen Gründen aus Wien in die Zentralschweiz zog, hat mittlerweile den Wert der direkten Demokratie erkannt, wie er ECO gegenüber erläuterte: «Am Anfang hat das mir Probleme bereitet. Doch nun muss ich sagen, dies ist ja das eigentliche Asset der Schweiz, die direkte Demokratie, es ist ein riesiger Vorteil, wenn man es mit anderen Ländern vergleicht, wo man seine Stimme abgeben kann und dann vier Jahre lang ausgeliefert ist.» 

ECO zeigt am nächsten Montagabend (25. Juni 2012) um 22.20 Uhr ein Porträt des medienscheuen Peter Pühringer, der erstmals einem Schweizer Medium ein Interview gewährte.

Beat Bieri, Luzern 


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Über Beat Bieri:

(*1953 in Luzern) macht seit 2000 Dokfilme für das Schweizer Fernsehen. Bieri ist Oekonom und arbeitete für die «Luzerner Neusten Nachrichten» (LNN), für das Wirtschaftsmagazin Bilanz und seit fast 20 Jahren für das Schweizer Fernsehen. Beat Bieri dreht seine Film selbst als VJ. Er arbeitet sowohl für die Sendung DOK als auch für «Reporter». Neuere «Reporter» von ihm sind «Die verschmähte Erfindung», «Die Vertreibung aus dem Paradies» (beide 2010) oder «Inmitten des Streits» (2011). Aus dem Jahre 2010  stammt sein vielbeachteter Dokfilm «Das Kinderzuchthaus Rathausen».

Mit dem Journalisten Ruedi Leuthold hat Bieri 2010 den Dokfilm «Vom Glück eines Egoisten» gedreht. Bieri und Leuthold, beide aus Luzern stammend, haben als Ko-Autoren bereits mehrere Filme zusammen realisiert. Für den Dokfilm «Neue Heimat Lindenstrasse» bekamen sie 2007 den Europäischen Filmpreise Civis. Der Film «Kampf um die Engstlenalp» erhielt 2009 den Preis der Berner Stiftung für Radio und Fernsehen.

Hier die Links auf zwei neuste Werke von Beat Bieri.

Dok «Kopf und Kragen für tausend Schafe», November 2011:
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=c700550d-67ab-42f9-b107-ae7ad462e4d1

Reporter «Wirtschaftsflüchtling Vera Schulz», Oktober 2011:
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=37ca33c5-e14c-490d-876a-9c2e9157677