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Gastbeitrag von Hans WidmerÜber den Autor:
25.06.2021 Ohne Respekt und Toleranz wird es nie zu Annäherungen kommenDie Debatte um die Haltung des ungarischen Regimes von Viktor gegenüber Homosexuellen veranlasst zur Rückbesinnnung auf zwei ethische, demokratische und staatspolitische Grundwerte: auf Respekt und Toleranz.Welches der Schlüssel zu seiner langen Ehe gewesen sei, fragte man den bereits betagten Helmut Wilhelm Schmidt. Worauf worauf dieser in seiner schnittigen Art und ohne Pathos antwortete: «Respekt und Toleranz». Zwar sind Paare und politische Beziehungsgeflechte nicht ohne weiteres vergleichbar. Und dennoch: Ohne Respekt und Toleranz kann es auf die Dauer in beiden Bereichen kaum gut gehen. Was mich im Moment umtreibt, ist nicht die für jedes Paar individuell auszulotende Nähe oder Ferne zu den Idealen Respekt und Toleranz. Sondern das, was diesbezüglich am jetzigen EU-Gipfel in Brüssel passiert. Im Zusammenhang mit der ungarischen «Orban-Politik» in Sachen Umgang mit Genderfragen ist ein derart heftiger Streit entbrannt, dass der holländische Präsident Mark Rutte offen droht, Ungarn aus der EU zu vertreiben und Viktor Orban sich als Opfer zelebriert: man könnte von einer Art Glaubenskrieg sprechen. Glaubenskriege sind immer gefühls- und wertebezogen und daher verlaufen sie meistens sehr emotional. Das ist auch gut so, weil wir Menschen keine blutleeren Argumentationsroboter sind; sondern Menschen mit je einer Geschichte und in der Folge auch mit Standpunkten. Ohne Respekt und Toleranz wird es aber nie zu Annäherungen kommen. Und gut begründet sind sie, weil sie die Menschen als Einzelne oder als Gesellschaft höher einschätzen als deren Werte- und Glaubensbekenntnisse. Wenn man in den Bereich der Toleranz auch noch die Einsicht einschliesst, dass alles – die Werte- und die Glaubensbekenntnisse – einem Wandel unterliegt, der nicht auf dem ganzen Globus mit derselben Geschwindigkeit vonstatten geht, dann besteht die Hoffnung, dass auch Debatten über heikle Gesetze nicht zu Spaltpilzen werden, über die sich irgendwelche Dritte ins Fäustchen lachen. Teilen & empfehlen:Kommentare:Keine EinträgeKommentar verfassen:Letzte Beiträge von Hans Widmer:
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