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Gastbeitrag von Hans Widmer

Über den Autor:

Dr. phil. Hans Widmer
(9. September 1941) unterrichtete an der Kanti Alpenquai während 36 Jahren Spanisch, Religionswissenschaften und Philosophie. Er war während zweier Jahre Präsident der Philosophischen Gesellschaft der Schweiz. Von 1996 bis 2010 vertrat er die Gewerkschaften und die SP im Nationalrat. Zuvor war er auch Grossrat und Grossstadtrat.

Bild: Herbert Fischer

14.05.2018

Mobbing-Fälle an der ETH: die Macht der Mandarine und die Ohnmacht der Ombudsleute

Die wichtigsten Printmedien von Zürich («NZZ» und «Tagesanzeiger») haben am 11. Mai in ausführlichen Artikeln über Mobbing an der ETH berichtet und die Verantwortlichen haben unaufgeregt und professionell reagiert: viel versprechende Massnahmen wurden angekündigt. Dennoch stelle ich mir die Frage, ob ihre Strategien nicht allzusehr systemimmanent bleiben.

Sie rütteln zum Beispiel nicht wirklich am übermächtigen Professorenstatus.Das wäre aber deshalb gerechtfertigt, weil die Professuren zwar nach wissenschaftlichen Meriten besetzt werden. 

Danach jedoch wird Ihnen eine derart grosse und zeitlich weitreichende Macht verliehen, dass man versucht ist, sie mit Mandarinen des alten chinesischen Reiches zu vergleichen.

Dagegen werden die Doktorierenden als eine Art hochintelligente und für die Innovation bedeutsame Zudiener mit prekärem Status behandelt.

Da müssten flachere Hierarchien gewagt werden. Diesbezüglich könnten die Hochschulen durchaus von Arbeitsverhältnissen im Silicon Valley etwas lernen. Auch von den grossen Betrieben in unserem Lande könnten sie in Erfahrung bringen wie die Arbeitsverhältnisse in Zusammenarbeit mit Gewerkschaften optimiert werden könnten. Abgesehen davon wären auch gewisse Auslagerungen wie etwa jene von Ombudsfunktionen in Erwägung zu ziehen, damit nicht das Kritikpotenzial von Betriebsangestellten von jenen abgemindert werden kann, welche sie in ihre Lohnlisten aufgenommen haben.

Dr. phil. Hans Widmer, alt SP-Nationalrat, Luzern


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