Ist uns grosse Ehre, von gleicher Sorte zu sein: «subversive Strassenintervention» als Hommage an Emil Manser
Vor zehn Jahren starb das Luzerner Stadtorginal Emil Manser. Zusammen mit Heinz Horat hat Marco Sieber das Konzept einer «subversiven Strassenintervention» erarbeitet, um dieser ausserordentlichen Figur, die seither so vielen LuzernerInnen so sehr fehlt, zu gedenken. Und sie gebührend zu würdigen. Darüber schreibt hier Marco Sieber.
Emil Manser starb am 3. August 2004. Der Luzerner Strassenphilosoph bleibt aber auch zehn Jahre nach seinem Tod in den Erinnerungen der Luzerner Bevölkerung präsent. Auch dank des sehr erfolgreichen Buches «Ist mir grosse Ehre von gleicher Sorte zu sein».
Auch die erst kürzlich eröffnete Facebookseite über Emil Manser beweist, dass Emil noch immer in den Erinnerungen lebt. Die Seite hat innert 30 Stunden über 1000 Likes, unzählige Kommentare und Weiterleitungen generiert. Man tauscht Geschichten über den grossen Mann mit der lauten Stimme aus. Und immer wieder tauchen neue Geschichten auf.
Emil Manser hat zu Lebzeiten aber auch polarisiert. Was das Buch fast ein wenig vergessen macht: Oft hat er auch genervt. Er war laut, unbequem und nicht immer hatte man Lust, sich auf ihn oder seine Botschaft einzulassen.
Die Herausgeber des Buches «Ist mir grosse Ehre von gleicher Sorte zu sein» haben 2006 den «Projekt-Fonds Emil Manser» gegründet, der aus dem Erlös des Buchverkaufs gespiesen wird. Aus dem Gewinn des Buches sollen so Gemeinnützige Projekte unterstützt werden. In der Vergangenheit wurden bereits die Güggalizunft, die IG Arbeit, die Luzerner Gassenküche und die Institution Paradiesgässli aus diesem Fonds unterstützt.
Zehn Jahre nach dem Tod von Emil Manser initieren die Herausgeber nun eine theatrale Performance, um auf das Wirken von Emil aufmerksam zu machen und sich seiner, manchmal irritierenden Art zu erinnern.
Als Theaterschaffender und Mitherausgeber des Buches abe ich zusammen Heinz Horat, dem ehemaligen Leiter des Historischen Museums Luzern, ein Konzept für einen theatralen Manser-Tag entwickelt.
Eine subversive Stadtaktion, im Sinne von Manser: zufällig, unberechenbar, ungewohnt, provozierend, überraschend, unterhaltend, nachdenklich, lustig.
Es sind Sittings auf der Achse Kapellplatz-Rathaus-Kantonalbank-Coop Winkelriedstrasse, die so koordiniert sind, dass sie sich räumlich ergänzen und möglichst viele Leute erreichen.
Mittels einer Strassenperformance wird erforscht, was passiert, wenn Emil Mansers Wirken und Art zehn Jahre nach seinem Tod die Stadt Luzern wieder beeinflusst. Also: «Aa gor ün Foa!», wie Emil wohl schreiben würde wenn er meint: encore une fois.
Marco Sieber, Sempach
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