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Gastbeitrag von Michel Ebinger

Über den Autor:

Michel Ebinger
(* 1961) ist aufgewachsen in Rotkreuz in der Gemeinde Risch ZG). Er studierte Rechts-wissenschaften, wurde Rechtsanwalt und Notar. Ebinger arbeitete zuerst in der Kanzlei Schweiger und Wild in Zug, bis er sich 1995 selbständig machte. Von 1998 bis 2004 vertrat er die FDP im Zuger Kantonsrat. Beim Attentat auf das Zuger Parlament am 27. September 2001 erlitt er lebensgefährliche Verletzungen, die ihn seither stark einschränken. Inzwischen ist er Sekretär der Grünliberalen Partei des Kantons Zug (glp).

01.01.2013

Warum so eine Angst vor der Abzocker-Initiative?

Die Abstimmung ist zwar erst am 3. März und es ist bekannt, dass die Befürworter praktisch ohne Geld einen Abstimmungskampf führen müssen. Trotzdem macht die Wirtschaft jetzt schon Millionen locker und pflastert die Medien mit Inseraten voll, als ginge es um die Abschaffung der derselben. Das macht stutzig!

Scheinbar trifft die Initiative wirklich des Pudels Kern und die Mächtigen haben Angst, dass das Volk Schluss macht mit dem Selbstbedienungsladen für Wirtschaftsbürokraten, die sich gerne  Manager schimpfen. 

Ich mache mir ein paar grundsätzliche Gedanken: Die Unternehmen gehören, wenn man es mit der Eigentumsfreiheit wirklich ernst nimmt, den Aktionären. Heute gebären sich die Manager jedoch so, als seien sie die Eigentümer. Sie sprechen den Aktionären die Fähigkeit ab, Entscheide zu fällen. Natürlich sind sie besser, in der Lage zu entscheiden, wie viel Lohn sie brauchen, um ihren Luxus zu finanzieren.

Aber ob das auch im Interesse des Aktionärs ist, soll gefälligst dieser selber entscheiden! Wo in der Wirtschaft ist es sonst üblich, dass Angestellte über ihren Lohn selber entscheiden? Alleine, weil ich für einen vernünftigen Eigentumsbegriff bin, werde ich Ja stimmen.

Es gibt jedoch auch einen anderen, nämlich politischen Grund: Die Economiesuisse, die in der Regel nur die Interessen der Konzerne vertritt, aber sich kaum wirklich um die KMUs kümmert, macht 5 bis 8 Millionen Franken locker; Blocher, der ebenfalls nicht zu wenig Geld hat, wird diesen Betrag grosszügig aufstocken. Im Kampf von David gegen Goliath bin ich naturgemäss gerne auf der Seite von David.

Hinzu kommt, dass mit der Annahme dieser Initiative der Einfluss der Finanzwirtschaft effektiv eingedämmt werden wird, denn die Finanzwirtschaft wird kaum Zeit haben, an jeder GV teilzunehmen. Was jetzt als Nachteil dargestellt wird könnte sich als Segen für die Wirtschaft herausstellen, denn die Finanzindustrie denkt zuerst an ihre Rendite und zuletzt an den nachhaltigen Unternehmenserfolg.

Sie ähnelt hier den Unternehmensbürokraten, die kaum fähig sind als weiter zu denken, als bis zum nächsten Quartalsbericht. Die Berner Parlamentarier, müssen sich dann halt um eine vernünftige Umsetzung der Initiative kümmern, Dafür sind sie gewählt und nicht, um zu jammern! 

Michel Ebinger, Rotkreuz


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