12.11.2022

«Samstagsrundschau» mit SP-Vizepräsident Jon Pult: Was macht die SP hier falsch?

Nach dem Rücktritt von Bundesrätin Sommaruga hätte die SP die anstehende Wahl zu einem Schaulaufen nutzen können. Aber es kam anders. Das angestrebte reine Frauenticket hat starken Widerstand ausgelöst. Wie hat die Parteileitung die Situation so falsch einschätzen können?

Jon Pult im Gespräch mit seinem Ziehvater Andrea Hämmerle – Biobauer und Dr. iur., sowie langjähriger Bündner SP-Nationalrat –, dem Mit-Erfinder der «Alpen-Initiative», die heute Pult präsidiert.

Das Bild entstand am 25. September 2020 vor dem Volkshaus Basel, wo eben die Abschiedsfeier für die SP-Ikone Helmut Hubacher (*1926) stattgefunden hatte.

Bild: Herbert Fischer

Artikel 8, Absatz 2 der Bundesverfassung hält fest, dass niemand diskriminiert werden dürfe «namentlich nicht wegen der Herkunft, der Rasse, des Geschlechts, des Alters». Wenn nun also die SP-Parteileitung Männer vom Bundesratsticket ausschliessen will. Diskriminiert sie dann mögliche männliche Kandidaten?

Hat der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch also Recht, wenn er sich nun wehrt? Und wenn die Parteileitung gewusst hätte, was sie mit ihrem Vorhaben auslöst: Würde sie wieder so entscheiden? Oder hat sie die Situation schlicht völlig falsch eingeschätzt?

Eigentlich hätte die Wahl für die Nachfolge von Bundesrätin Simonetta Sommaruga zu einem Schaulaufen für das Spitzenpersonal der SP werden können, aber es kam anders.

Die SP dominiert zwar die Schlagzeilen, aber nicht so wie sie es gerne wollte, sie sieht sich jetzt mit einer lärmigen Diskussion über Gender, Diskriminierung und Identität konfrontiert.

Jon Pult, Bündner Nationalrat und Vizepräsident der SP, nimmt Stellung – zum Bundesrats-Knatsch und zu weiteren Themen rund um die SP. Etwa zur Frage, warum die Wähler, welche die Sozialdemokraten an die Grünen verlieren, nicht wieder zurück zur SP wandern? Was macht die SP hier falsch?

Jon Pult ist Gast bei Oliver Washington in der «Samstagsrundschau» am 12. November 2022 um 11:30h im Schweizer Radio 1.

(red)