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Die Redaktion empfiehlt06.11.2022 srf.ch - Gertrud Woker: brillante Chemikerin und PazistinGertrud Wokers wissenschaftliches Werk für die Biochemie ist noch heute von internationaler Bedeutung. In der Zeit der masslosen Aufrüstung der beiden Weltkriege warnte die Bernerin schon früh vor dem Einsatz von Giftgas. Ihr Porträt zeigt, dass sich kämpfen lohnt, auch wenn es ausweglos scheint.Gertrud Woker (1878-1968) war die erste promovierte Chemikerin in der Schweiz und die erste Chemie-Privatdozentin an einer deutschsprachigen Universität überhaupt. Ihr Buch zur Katalyse wurde zu einem Standardwerk der Biochemie. Doch sie war nicht nur eine Pionierin der Wissenschaft, sondern auch der Friedens- und Frauenbewegung. Schon 1917, als Frauen keineswegs als gleichwertig galten, forderte sie gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Durch ihre Forschung im Bereich Biologie und Chemie erkannte sie früh die verheerenden Langzeitfolgen des Giftgaskrieges und kritisierte die chemische Kriegsführung. Dies brachte sie bald in Konflikt mit der militaristisch motivierten Elite, sie wurde Opfer von Mobbing, sexistischen Angriffen und Denunziationen. Doch sie kämpfte unaufhaltsam bis ins hohe Alter für Frieden und gegen den Missbrauch der Wissenschaft, ihr Buch über den Giftgaskrieg erreichte neun Auflagen. Als geisteskrank verleumdet, verbrachte die Pazifistin die letzten Jahre ihres Lebens schliesslich in einer psychiatrischen Klinik. So verschwand sie zu Unrecht, aber vielleicht nicht zufällig, aus dem historischen Gedächtnis. Sonntag, 6. November 2022, 23:45h bis 01:05h, SRF 1. (red) Dieser Beitrag auf srf.ch: Siehe unter «Links». Letzte Beiträge:
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