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Die Redaktion empfiehlt

29.08.2022

SRF zeigt «Der letzte Ketzer - der Fall Jakob Schmidlin»

1747 wird der Bauer Jakob Schmidlin in Luzern zum Tode verurteilt. Sein Vergehen: Häresie, Pietismus, Abfall vom katholischen Glauben. Sein Hof wird verbrannt, seine Anhänger des Landes verwiesen. Ein Dokumentarfilm zeichnet Schmidlins Geschichte nach und stellt sie in einen europäischen Kontext.


Jakob Schmidlin – auch «Sulzig-Joggeli» genannt – war Verdingbub, arbeitete als Kleinbauer und Knecht. Da er auch als Fuhrmann tätig war, kam er im Unterschied zu vielen anderen Mitte des 18. Jahrhunderts in der Welt herum und lernte vermutlich in Basel Pietisten und ihren reformatorischen Glauben kennen. Zurück in der Heimat gründete er eine Bibelgruppe, wurde verhaftet, freigelassen, und machte weiter, denn seiner Ansicht nach hatte seine Aktivität nichts mit Politik zu tun. Doch 1746 wurde er erneut verhaftet und schliesslich zum Tod durch Erwürgen und Verbrennen verurteilt. Sein Vergehen: Häresie, Pietismus. Er galt als Aufwiegler. Sein Hof wurde abgebrannt, seine Gefährten des Landes verwiesen.

Diese Brutalität steht exemplarisch für eine Eidgenossenschaft, die im europäischen Vergleich rückständig war. Nirgendwo sonst wurden pro Einwohner mehr Todesstrafen verhängt, nirgendwo mehr Hexen hingerichtet. Doch als Söldner waren die Eidgenossen gerne gesehen.

Dieser Dokumentarfilm von Jan-Marc Furer und Manuel Dürr (ausgestrahlt auf SRF am 28. August 2022) zeichnet Jakob Schmidlins Geschichte nach.

Siehe unter «Links».