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30.12.2021

srf.ch - Wie die «Fichen-Affäre» einen Baselbieter Polizisten in den Freitod trieb

Ein Film über Misstrauen und Verrat, Verzweiflung und Tod, ausgelöst durch den Fichenskandal 1990. Iwan Schumacher gewährt in seiner Dokumentation aus dem Jahre 1994 einen vertieften und menschlichen Einblick in die Fichenaffäre, einen der grössten Skandale der jüngeren Schweizer Geschichte.


Was wie ein Drehbuchentwurf zu einer fiktionalen, helvetischen Agentenfarce klingen mag, ist ganz und gar dokumentarisch.

Der Staatsschutzbeamte Peter Gasser hatte bis 1990 einen klaren Auftrag: Beobachten und Rapporte schreiben über alles, was sich bei Linken und sonstigen «Staatsfeinden» tut – und von denen gibt es nicht wenige.

Als 1990 die Fichenaffäre auffliegt, gerät Gassers Weltbild gehörig ins Wanken; er erleidet eine schwere Krise und verliert den Glauben an Sinn und Zweck seiner Tätigkeit. Zudem fühlt er sich von seinen Vorgesetzten im Stich gelassen. Als sich dieses Gefühl immer mehr verstärkt, bringt er sich um.

Henry Burch ist ein Undercover-Agent der Zürcher Stadtpolizei; er verkehrt als freakiger «Henry Gasser» im Kanzleischulhaus – dem von 1985 bis 1991 existierenden alternativen Quartierzentrum in Zürich-Aussersihl. Er späht die angeblich subversiven Aktivitäten der Besucherinnen und Aktivisten des «Kanzlei» aus, bis er eines Tages selbst auffliegt: Die Denunzierten können den Denunzianten entlarven. Daraufhin ziehen «Gassers» Auftraggeber von der Zürcher Stadtpolizei den staatlich besoldeten Spitzel umgehend aus dem Verkehr und betrauen ihn fortan mit anderen Aufgaben.

Für seinen Dokumentation hat der Filmemacher Iwan Schumacher eine spezielle Form gewählt. «Gasser & Gasser» kommen im Film nur auf Foto- und Video-Dokumenten vor. Was wir über sie erfahren, erfahren wir über Personen, bei denen sie Spuren hinterlassen haben.

Dieser Beitrag, ausgestrahlt am Mittwoch, 29. Dezember 2021 auf SRF 1, ist online bis 5. Januar 2022.

Siehe unter «Links».

(red)