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Die Redaktion empfiehlt14.03.2021 «Presseclub» - Identitätspolitik als Sprengstoff für unsere plurale Gesellschaft?Mit der Frauenbewegung hat alles angefangen. Die Homosexuellen waren die nächsten, die Gleichberechtigung einforderten. Heute ist die gleichgeschlechtliche Ehe Alltag, keiner regt sich über einen schwulen Gesundheitsminister auf. Wichtige Etappensiege auf dem Weg in eine offene, vielfältige demokratische Gesellschaft.Jetzt stehen wir vor einer weiteren Herausforderung: Auch andere benachteiligte Gruppen fordern ihr Recht auf Anerkennung: die queere Community ebenso wie Menschen anderer Herkunft und Hautfarbe. Doch wie weit sollten diese berechtigten Forderungen gehen? Müssen wir unsere Sprache, Kunst und Literatur einer gründlichen Revision unterziehen, um sie von Rassismus und Postkolonialismus zu befreien? Ist das Gendersternchen Ausdruck überspannten Denkens oder ein Muss, weil Sprache Bewusstsein formt? Kann nur eine schwarze Deutsche Texte der schwarzen US-Lyrikerin Amanda Gorman übersetzen, die seit Bidens Amtsantritt berühmt geworden ist? Wer bestimmt den Diskurs und wer hat die Deutungshoheit? Die (berechtigten) Forderungen benachteiligter Minderheiten dürften nicht die Rechte der Mehrheitsgesellschaft aus dem Blick verlieren. Wenn diese per se als rassistisch und reaktionär beschimpft würde, sei das genauso inakzeptabel. Nicht nur Minderheiten hätten Rechte, sondern auch die Mehrheit. Hat Wolfgang Thierse Recht oder ist das die rückwärtsgewandte Haltung eines «alten, weißen Mannes»? Wer bestimmt den Diskurs und wer hat die Deutungshoheit? Die Befindlichkeiten der Opfer, die sich diskriminiert fühlen oder die Mehrheitsgesellschaft? Der «Presseclub» vom 14. März 2021 über dieses spannende und hochaktuelle Thema ist sehr empfehlenswert. Siehe unter «Links». (hrf)
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