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Die Redaktion empfiehlt

30.09.2016

SRG gibt Argumentarium heraus, das ihre Leistungen vorstellt und begründet

Spät kommt es, doch es kommt, das Argumentarium, welches die SRG ins richtige Licht rückt.


Im Frühjahr 2015 wars, da brodelte in den Medien eine Debatte über die Revision des Radio- und Fernsehgesetzes (siehe unter «In Verbindung stehende Artikel»: das Dossier). Dabei ging es um die Frage, ob die Gebühren für den Radio- und TV-Empfang fortan pro Kopf statt wie zuvor pro Haushalt erhoben werden sollen. Die Revision fand, äusserst knapp freilich, die Gnade des Souveräns.  

Die SRG selber verhielt sich in dieser Debatte verständlicherweise praktisch still; offensichtlich, weil sie befürchtete, es könnte ihr vorgeworfen werden, sie missbrauche ihre mediale Macht, um für die Revision des Gesetzes zu werben. 

Nicht allein diese Tatsache, sie sicher aber auch, führte dazu, dass in jenem Abstimmungskampf über die SRG haarsträubender Un- und Irrsinn verbreitet worden ist, der zumeist unwidersprochen blieb. Was weiter nicht wundert, denn die Printmedien und ihre Eigner, in denen diese Debatte vor allem stattfand, haben mit der SRG ein Problem.

Es lässt sich etwa so verknappen: Landauf landab darben die Zeitungsverlage, weil ihre Einnahmen bedrohlich geschrumpft sind und wohl auch noch weiter schrumpfen werden; dies unter anderem, weil die Werbung immer mehr dorthin abwandert, wo auch die ehedem treuen ZeitungsleserInnen abgewandert sind und wohl noch weiter abwandern werden: in die in- und ausländischen Radio- und TV-Programme, ins Internet und zu den Gratiszeitungen. Diese Entwicklung ist Fakt und lässt sich nicht mehr korrigieren; leider, leider.

Dadurch ist auch die Position der SRG massiv gestärkt worden. Mehr noch zürnen die Verleger, weil die SRG im Internet (siehe zum Beispiel: www.srf.ch) Leistungen erbringt, die längst über die gebührende Annoncierung ihrer eigenen Sendungen hinaus gehen. Sie bietet wie die Websites von Zeitungsverlagen einen rund-um-die-Uhr Service an, der sowohl topaktuelle News wie auch Hintergründe liefert. Und das in journalistischer Topqualität, zudem attraktiv und «anmächelig» präsentiert und angereichert mit Links zuhauf, die zu SRG-Sendungen führen, welche über die jeweiligen Themen aufgerufen werden können.

Die Verleger sehen darin eine Wettbewerbsverzerrung, was wohl nicht unzutreffend ist. Wie überhaupt ihre Argumentation nachvollzogen werden kann. Staats- und demokratiepolitisch ist es zudem eine brandgefährliche Entwicklung, wenn die Medienvielfalt weiter schrumpft.

Ihre wichtigste Säule sind und bleiben die gedruckten Medien, die allerdings - wie eben dargelegt - samt und sonders schwächeln. Womit allerdings nichts gegen die SRG und ihre genau auch diesbezüglich hervorragenden Leistungen gesagt sei.

Ebenso zürnen die Verleger der SRG, weil sie zusammen mit dem Verlagshaus Ringier und mit Swisscom eine sogenannte Werbeallianz eingegangen ist (siehe ebenfalls unter «In Verbindung stehende Artikel»)

Nun hat die SRG ein Argumentarium veröffentlicht, das ihre Leistungen gut verständlich darstellt und begründet. Es ist zu hoffen, dass dieses Dokument die laufende Diskussion über den Service public der SRG und die bald anstehende Debatte über die Abschaffung der Billag-Gebühren versachlicht (siehe unter «Links»).

Diese Debatten sind zu wichtig, um sie den Brandstiftern und Scharfmachern zu überlassen. Hüben wie drüben gibt es allerdings auch besonnene Kräfte, die sich redlich um eine sinnvolle und nachhaltige Lösung der gegenwärtigen Probleme zwischen Zeitungsverlegern und SRG bemühen. 

Herbert Fischer, Redaktor lu-wahlen.ch, Luzern