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Die Redaktion empfiehlt

15.08.2016

nzz.ch - Statt dem Willen des Volkes entscheidet an der Urne immer mehr dessen Laune

Immer weniger nutzt das Bürgertum die Freiheit politischer Gestaltung. Lieber übt es sich in Verweigerung. Man mag dies angesichts der Komplexität der Lage begreifen – nur: Gewonnen ist damit nichts.


Längst ist bekannt, dass bei Wahlen in neuerer Zeit häufig nicht mehr der Wille des Volkes, sondern dessen üble Laune zum Ausdruck kommt. Erschreckt mussten viele Engländer nach dem 23. Juni 2016 erkennen, dass sie mit dem Ankreuzen ihres Misere-Gefühls zugleich eine politische Entscheidung getroffen hatten. Man kann nicht mehr sagen, dass eine «Mehrheit» entscheidet, von der man einmal annahm, dass sich in ihr der vernünftige Wille des dritten Standes artikuliert; vielmehr ist die «Mehrheit» der am stärksten verbreitete Unwille einer Menge. 

Darüber schreibt auf nzz.ch Manfred Schneider. Er ist emeritierter Professor für deutsche Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität in Bochum. Siehe unter «Links».

(red)