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Kolumne der Redaktion

19.02.2020

Fasnachtsgruppe Domus bittet zu einem Besuch in New York: die Bilder

Die inzwischen stadtbekannte Fasnachts-Theater-Gruppe Domus startet ihre Tour morgen Donnerstag auf dem Falkenplatz. Ihre Fans sind gespannt. Und wissen schon jetzt, dass sie abermals begeistert sein werden.


Die Daten der Aufführungen und ihre Plätze. Zum Vergrössern bitte anklicken.

Diese Bilder entstanden am Güdismontag vor dem Mittag vor der Franziskanerkirche.

Kein Job, kein Geld und noch nicht mal einen Schluck Alkohol: So vergeht einem auch als Berufsmusiker die Lust aufs Spielen. Während man sich in einer Seitengasse am Tonnenfeuer ein wenig aufwärmt, bahnt sich wenigstens für das letztgenannte Problem eine baldige Lösung an.

In der gleichen Gasse trotzen einige widerständige Schnapsbrenner der Prohibition. Sie produzieren die «Milch» für eine nahe gelegene «Milk-Bar», ein wahres Lebenselixier aus garantiert lokaler Produktion.

Mit den - sagen wir es so - «diesbezüglich erforderlichen Getränken» schallt schon bald ein neuer Swing durch Mama Mooch's «Milk-Bar». Lohn bekommen die Musiker natürlich keinen, aber wie einst schon ein Luzerner Regierungsrat sagte: «Der Lohn eines Künstlers ist der Applaus».

Der zunehmende Erfolg und ein kleines finanzielles Arrangement zwischen Mama Mooch's halbseidenem Lover Tonie Salerno und dem New Yorker Polizeichef Dickie Dick Dickens, lassen aus der einstigen Flüsterkneipe den angesagten «Tonie's Jazz Club» werden. Selbst der legendäre Cab Calloway zählt bald zum Ensemble.

Die Sängerin Peggie Lee wird von Salerno in seinem Club nicht nur aus musikalischen Gründen gefördert, ...

...seine einstige Geliebte und ehemalige Wirtin Mama Mooch wird in «Tonie's Jazz Club» nur noch als Gast gesehen.

Nicht nur die Bühne ist seit Tonie's Übernahme grösser geworden, auch das Publikum verändert sich. Die einstigen Stammgäste fühlen sich mehr und mehr zurückgesetzt und verdrängt.

Erfolgstrunken stolziert Tonie Salerno durch seinen Club. Sein Arrangement mit Dickie Dick Dickens: hinfällig! Schliesslich ist es «Tonie's» und nicht «Dickie's Jazz Club».

Das konnte nicht lange gut gehen. Nach einem hitzigen Wortgefecht zieht Dickie Dick Dickens eine Reissleine der New Yorker Art. Und wird nur etwas unverhofft zum Besitzer seines eigenen Etablissements.

Bilder: Herbert Fischer

New York 1930: Die ganze Stadt ächzt unter der grossen Depression. Armut und Arbeitslosigkeit machen das Leben der ehrenvollen Amerikaner zur reinsten Hölle. Als wäre das noch nicht genug, vierbietet es die Prohibition, dass man seine Sorgen in Alkohol ertränken könnte.

Es ist eine schreckliche Zeit. Kein Bier, kein Wein, kein Whiskey, kein Champagner und auch kein Holdrio. Es ist eine schrecklich gesunde Zeit. Mark Twain meinte dazu, es sei das Verbot, das alles wertvoll mache.

Tatsächlich ist die zumindest kurzzeitige Flucht nur so weit entfernt, wie die nächste Flüsterkneipe und mit einer Hand voll nötigem Kleingeld fliesst dort der Alkohol in Strömen in die Gläser der Eingeweihten. Die grassierende Arbeitslosigkeit führt zu einer der Unterhaltung dienlichen Verfügbarkeit von Musikerinnen und Musikern, die jeder noch so ranzigen Hinterhofkneipe wenigstens das musikalische Flair eines angesagten Jazzclubs einzuhauchen vermögen.

Für die nötige Theatralik braucht es bei einem solchen Sujet nur noch einen Hauch organisierten Verbrechens und einen ordentlichen Streit um das liebe Geld. Wie sich die Ausgangslage vom 100-Jahr-Jubiläum der Prohibition mit röhrender Jazz-Musik und dem Versprechen ruchloser Kleinkriminalität zu einem Fasnachtstheater mischen lässt, zeigt heuer die Fasnachtsgruppe Domus zu den Zeiten und auf den Plätzen, wie sie auf dem Flyer rechts aufgeführt sind. 

(Dies ist eine Medienmitteilung)


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/