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Kolumne der Redaktion

28.01.2020

«Metro-Initiative» ist ein Etikettenschwindel

Ein Parkhaus mitten in der Landschaft. Ein Bushub fernab vom Bahnhof. Eine unterirdische Bahninfrastruktur ohne SBB-Anschluss. Wer sich diese Vorgaben vor Augen führt und dennoch an die «Metro» am Standort Ibach glaubt, muss ein dickes Portemonnaie zücken können.


Baumeister Guerino Riva (rechts) war (1995 / 1996) Präsident des Grossen Stadtrates, dem er insgesamt 18 Jahre als CVP-Vertreter angehört hatte. Nachher war er zwölf Jahre Mitglied des Grossen Rates. 33 Jahre lang präsidierte er den Quartierverein Bernstrasse. Er ist einer der Köpfe der IG Reussport NEIN.

Bild: Herbert Fischer

Da die «Metro Luzern Holding AG» in Liquidation steht, soll nun die Stadt überrissene Abklärungen und sogar Landerwerb in Millionenhöhe zu Lasten der Steuerzahlenden vornehmen. Die Stadt müsste mit der Realisierung aufgrund des Mobilitätsreglements über 1000 Parkplätze (PP) in der Innenstadt aufheben. Auch muss man wissen, dass es im weiteren Perimeter der Innenstadt nur etwa 1700 Oberflächen-PP gibt, welche zudem zu einem schönen Teil mit Anwohnerkarten dauerbesetzt sind.

Sicher müssten auch Parkhäuser schliessen, um eine Mindestausnutzung der 2500 Parkplätze im Metro-Parkhaus zu gewährleisten. Ganz zu schweigen von Kollateralkosten bei der öffentlichen Hand (Fehlinvestition mit jährlichen Defiziten) sowie bei privaten Unternehmen, die mit der «Metro» garantiert sind.

Zugegeben, dem Namen nach ist eine «Metro» Verführung pur (auch in Lausanne, wo aus einer umgerüsteten Standseilbahn eine «Metro» wurde). Der Begriff Metro allein erlaubt einen Flirt mit Verkehrslösungen, wie wir sie aus Städten der grossen weiten Welt kennen. Die Metro in Luzern hält diesem Flirt auf die Dauer aber nicht Stand.

Denn da, wo sie direkte Wege verspricht, durchlöchert sie brachial das sorgfältig entwickelte, öffentliche Verkehrsnetz des genehmigten Agglomerationsprogramms von Gemeinden, Kanton und Bund und leert unnötig Stadt- und Staatskassen. Mit ihrem Aufruf, dass das Projekt eine Chance verdiene, alles auf den Tisch bringe und den Stillstand beende, begeht die Initiative gar Etikettenschwindel.

Denn wer in die Details der Initiative blickt, schaut in die Zukunft und entdeckt: Die Metro gefährdet die koordinierte Weiterentwicklung in der städtischen Mobilität Luzerns ernsthaft. Hier wird eine «Katze im Sack» verkauft. Deshalb ein klares NEIN zur Metro.

Guerino Riva, Mitglied der Verkehrs-Kommission, alt Grossstadtrat und alt Quartiersvereinspräsident Bernstrasse, Luzern


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/