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Kolumne der Redaktion

29.11.2019

FDP-Vorstoss belebt Diskussion ums Luzerner Theater

Wenn ich auch mit der Forderung des Vorstosses der FDP-Grossstadträte Fabian Reinhard und Marco Baumann nur bedingt einig gehe, sorgt er immerhin dafür, dass die Diskussion ums Luzerner Theater nicht einschläft. Mit den heimatschützerisch-denkmalpflegerischen Gutachten war eine spannende Diskussion aufgebrochen, die vom Kulturdirektor schon längst hätte selber lanciert werden müssen.


Sich von parlamentarischen Vorstössen treiben zu lassen, ist immer ein Zeichen von Versäumnis. Und Beat Züsli hätte mit dem Kultur-Deal zwischen Kanton und Stadt und dem «Abtausch» von Luzerner Theater und Verkehrshaus allen Grund, das Thema zur Chefsache zu befördern. Wer aber monatelang Zeit verlangt, um in der Frage «Neubau versus Annexbau» zu einer vorläufigen Antwort zu gelangen, ist funktionsmässig wohl am falschen Ort.

Die FDP möchte nun einseitig zunächst Inhalt vor Form diskutieren. Ich taxiere das als einigermassen riskant, aber als Reaktion auf das Salle Modulable-Debakel (wo immer Standort und Gebäude vor Inhalt standen) nachvollziehbar. Vom Konzept her war die Salle Modulable allerdings genau andersrum gedacht!

Wie man bei der Salle Modulable die Standortfrage so lange abgeklärt hatte, bis der Zeitplan völlig aus dem Ruder lief, ist bei einem ausschliesslichen Fokus auf Inhalte (das heisst Spartenfrage, Gastspielhaus oder eigenes Ensemble, etcetera) eine ebensolche nimmer endende Diskussion zu befürchten, die sich immer dort festbeissen wird, wo sie auf räumliche und standortmässige Parameter rekurrieren müsste.

Ich plädiere deshalb klar für eine Entwicklung im Gleichschritt von Form und Inhalt, von Programmatischem einerseits und von Städtebaulich-Architektonisch-Betriebswirtschaftlichem anderseits.

Diese mögliche gegenseitige Befruchtung wird weit eher zu einem in jeder Hinsicht befriedigenden und finanzierbaren Vorschlag führen. Ins Bild übertragen: Lieber auf beiden Beinen schreiten als auf einem Bein hüpfen! Als Arbeitsaufforderung an Beat Züsli taugt der von Fabian Reinhard und Marco Baumann Vorstoss aber allemal!

Persönlich gibt es für mich aus städtebaulicher, architektonischer, künstlerischer und betriebswirtschaftlicher Sicht nur einen sinnvollen Entscheid: Neubau des Stadttheaters am alten Standort in einem begeisternden Wurf, der Elemente der heutigen Nordfassade als historische Zitate aufnimmt.

Silvio Bonzanigo, Stadtratskandidat SVP, Luzern 


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/