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Kolumne der Redaktion

29.05.2019

SRF zeigt Film über die Köhler im Entlebuch

Nächtelang stehen die letzten verbliebenen Köhler vom Entlebuch auf ihren rauchenden Holzkohlehaufen, den Meilern. Sie führen eine ebenso archaisch wie meditativ anmutende Tradition weiter. Nicht nur museal: Die Köhler verdienen damit bis zu einem Viertel ihres Einkommens.


Die traditionelle Meilerköhlerei aus dem Entlebuch ist europaweit einzigartig. Die rauchenden Meiler, die Arbeit mit dem Feuer, der Vorgang im Verborgenen, die alchemistisch anmutende Verwandlung von Holz zu Kohle – all dies strahlt bis heute etwas Magisches aus.

In seinen schweren Gummistiefeln steigt Fränz Röösli auf den vier Meter hohen Kohlenmeiler und sticht Löcher in den «Grind», wie er die Kuppel seines Meilers nennt. Weisser Rauch entweicht aus dem Inneren, umspielt den Köhler nach den Launen des Windes und verschwindet in die schwarze Nacht über dem Luzerner Entlebuch. Seit fast zwei Wochen wacht er Tag und Nacht über seinem rauchenden Meiler, in dessen Innerem sich Holz zu Kohle verwandelt. Dazwischen gönnt sich Fränz Röösli zwei Stunden Schlaf, bis er erneut mit seinen breiten Gummistiefeln und der langen Eisenstange auf den Meiler steigen muss, neue Löcher sticht und den daraus steigenden Rauch beobachtet.

Der Köhler ist nicht allein im Wald. Nur wenige Kilometer entfernt glimmen die Meiler des Präsidenten des Köhlerverbandes, Willi Renggli, oder der des zwölfjährigen Köhlerlehrlings Lukas Thalmann. Die einzige Frau, Doris Wicki, ist als Störköhlerin auswärts unterwegs. Die insgesamt neun aktiven Köhler im Tal produzieren jährlich um die 90 Tonnen Holzkohle, deren Verkauf für die Bergbauern seit Generationen von existentieller Bedeutung ist.

Der Filmemacher Robert Müller hat ein authentisches, intimes, zuweilen höchst amüsantes Porträt der unterschiedlichen Akteure der Köhlerei im Emmental geschaffen.

Politisch unkorrekt wird getrunken, geraucht und geflucht – dabei beeindruckt der respektvolle Umgang der Menschen untereinander, wie auch der Umgang mit der einheimischen Ressource Holz, mit Feuer und Rauch im harten Köhleralltag.

Am Auffahrtstag (Donnerstag, 30. Mai) zeigt das Schweizer Fernsehen den Film Köhlernächte von Robert Müller um 22:25h. Er dauert 95 Minuten.

red.


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/