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Kolumne der Redaktion

09.05.2019

Hexe Korintha macht es nüchtern

Vorwahlzeit ist Schauermärchenzeit. Die böseste Hexe zurzeit: Korintha Bärtsch. Im «Forum» der «Luzerner Zeitung» wurde ihr unter anderem das Attribut «ultraextrem» verliehen, was als Stilblüte schon fast Klasse aufweist. Dem ist aber überhaupt nicht so.


14. Juni 2011: Korintha Bärtsch (Zweite von links) am Frauenstreiktag.

Bild: Herbert Fischer

Ich kenne Korintha Bärtsch von mehreren Jahren gemeinsamer Arbeit im Grossen Stadtrat von Luzern und halte sie keineswegs für eine dogmatische Linke. Sie nutzt das Instrumentarium ihrer akademischen Ausbildung für die Politik und arbeitet wohltuend nüchtern, sie verifiziert und analysiert ohne Vorurteile.

In Migrations- und Bildungsfragen oder bei der Veloförderung gerieten wir schon mal aneinander – aber immer mit Argumenten und Respekt. Korintha Bärtsch war schon damals – noch nicht Fraktionschefin – eine auf übergreifende Sicht fokussierte Politikerin, die mit anderen Fraktionen eher den Ausgleich statt die Konfrontation suchte, um gemeinsame Zielsetzungen nicht zu gefährden. Dass mit ihrer Wahl in die Luzerner Regierung am 19.Mai die bürgerliche Finanz- und Steuerpolitik beendet würde, ist natürlich Mumpitz. Die vier bürgerlichen Regierungsräte werden das Steuer in Finanzangelegenheiten bestimmt nicht aus der Hand geben. Ich wähle Korintha Bärtsch in den Regierungsrat, weil sie eine überaus intelligente, führungsstarke und erfahrene Politikerin ist.

Darüber hinaus kennen einige Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die Idee der Konkordanz, und andere glauben ernsthaft, dass auch Frauen für die Politik befähigt sein könnten.

Aber mit 34 Jahren ist Korintha Bärtsch doch viel zu jung für eine derart hohe Aufgabe, nicht? Im Dezember 2017 hatte Österreich den 31-jährigen Sebastian Kurz zum Bundeskanzler gewählt! Noch Fragen?

Ja, diese: Warum haben es die bürgerlichen Parteien versemmelt, nach dem Rückzug von Jörg Meyer ernsthaft über die vielen Bekenntnisse zur Konkordanz zu brüten, nämlich, ob sie auch für Korintha Bärtsch Gültigkeit haben. Eine ganze Woche lang hätten sie Zeit dafür gehabt.

Einfach machte es sich – wie immer – der Kantonalpräsident der CVP, Christian Ineichen. Seine Botschaft: Weil wir von der CVP ja alle so furchtbar schlau sind, weiss jeder selbst, was jetzt zu tun ist. In der SVP versucht man sich unterdessen in Fangfragen-Spielchen mit Korintha Bärtsch, um herauszufinden, dass Schwerzmann die weit bessere Wahl ist. Vergessen hat die SVP offenbar, dass ihr genau Marcel Schwerzmann 2007 den schon langfristig sicher geglaubten Sitz von Daniel Bühlmann flugs wieder wegschnappte.

Fazit: Schwerzmann hat sich den Fängen der SVP ausgeliefert, wie es vor kurzem Stadträtin Manuela Jost mit der SP widerfuhr. Solche Exekutivmitglieder verlieren jegliche Statur.

Silvio Bonzanigo, Luzern


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/