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Kolumne der Redaktion

24.04.2019

Der SP-Präsident sagt, wie seine Unterstützung für Korintha Bärtsch konkret aussieht

Der Regierungsratskandidatin der Grünen für den zweiten Wahlgang am 19. Mai haben die SozialdemokratInnen ihre Unterstützung «aus vollen Kräften» zugesagt. Doch wie sieht sie konkret aus? Dazu ein Interview mit SP-Kantonalpräsident David Roth.


SP-Kantonalpräsident und Kantonsrat David Roth (Luzern) verteidigt sich gegen den Eindruck, die SP unterstütze die grüne Regierungsratskandidatin nicht wirklich.

Bild: Herbert Fischer

Herbert Fischer: «Mit vollen Kräften» werde ihre Partei die grüne Regierungsratskandidatin Korintha Bärtsch für den zweiten Wahlgang vom 19. Mai unterstützen: Das haben sie, David Roth, als SP-Kantonalpräsident in einem Interview mit lu-wahlen vom 9. April gesagt (siehe unter «In Verbindung stehende Artikel»). Nun liegt der vierseitige Luzerner Split ihres gesamtschweizerischen Mitgliederbulletins «Links» vor (siehe unter «Dateien»). Wo, bitte sehr, findet sich darin ein Text, also ein flammendes Bekenntnis zur Kandidatur Bärtsch, das diese «vollen Kräfte» offenbart?

David Roth: Die Mitgliederzeitschrift ist dafür nicht der zentrale Kanal. Natürlich ist ein klarer Wahlaufruf drin. Der Fokus liegt aber auch in der Würdigung der Anstrengungen von Jörg Meyer und den neugewählten Kantonsrätinnen. Unsere 1200 SP-Mitglieder haben Bärtsch bereits im ersten Wahlgang gewählt. Unsere Anstrengungen müssen sich deshalb jetzt auf die Überzeugung von Personen fokussieren, die nicht Parteimitglieder sind.

Sie sagen: «Natürlich ist ein klarer Wahlaufruf drin». Auf welcher der vier Seiten denn und wie lautet er wörtlich?

David Roth: Ich zitiere, auf Seite 2: «Mit der konzentrierten Unterstützung für Korintha Bärtsch im zweiten Wahlgang ist der Wiedereinzug der Linken in den Regierungsrat möglich. Dafür braucht es aber eine Wiederholung der guten Mobilisierung vom 31. März.»

Ist das alles?

David Roth: Wie gesagt: In einem zweiten Wahlgang muss man nicht mehr intern, sondern gegen aussen überzeugen und mobilisieren. Das ist jetzt die Hauptarbeit.

Und wie wird diese «Hauptarbeit» nun konkret aussehen?

David Roth: Von Buchrain über Weggis bis Wikon haben unsere Mitglieder bereits Plakate angeschlagen. In unserem Sekretariat holen fast täglich Mitglieder Material ab, um es zu verbreiten; übrigens auch Grüne, weil unser Sekretariat besser gelegen ist und als Umschlagplatz dient. Zudem werden Leserbriefe geschrieben, Flyer verteilt, undsoweiter – einfach alles, was dazu gehört.

In einer Box enthält besagtes SP-Mitgliederbulletin die Abstimmungsparolen zum 19. Mai: Nein zur «AFR18», sowie Ja zu «STAF» und den EU-Waffenrichtlinien. Wo aber ist die Parole zum zweiten Wahlgang für die Regierung am selbigen Datum zu lesen, also: dass die SP «mit vollen Kräften» Korintha Bärtsch von den Grünen als Regierungsrätin unterstützt?

David Roth: In unserer Kommunikation gegen aussen haben wir den Schwerpunkt ganz klar auf die Regierungsratswahlen gelegt. Wenn sie die Medienberichterstattung über unsere Positionierung zu «STAF» und «AFR18» vergleichen mit jener zu unserer Positionierung zur Kandidatur Bärtsch, dann werden Sie schnell feststellen, dass uns das auch gelungen ist.

Also wirklich – Unterstützung «aus vollen Kräften» geht anders! Was kommt seitens der SP konkret noch, um dieses Versprechen gegenüber den Grünen und gegenüber der Öffentlichkeit einzulösen?

David Roth: Ich halte diese Einschätzung für falsch und frage mich, was damit bezweckt werden soll. Wir rufen unsere Mitglieder und Sektionen auf, an sämtlichen Kampagnen-Elementen teilzunehmen. Diesem Aufruf wird rege Folge geleistet. Dank unseren «grösseren Strukturen», die wir als grössere Partei haben, können wir auch massgeblich mithelfen. Im Lead sind die Grünen. Sie koordinieren die Kampagne, wir helfen bei der Multiplikation. Dabei lassen wir uns nicht auseinander dividieren.

Sind die Grünen eigentlich zufrieden mit dem, was die SP bisher für Bärtsch an «Unterstützung» geleistet hat? Oder ist bereits «Feuer im Dach» zwischen den beiden Parteien?

David Roth: Ich habe sehr positive Rückmeldungen seitens der Grünen, weswegen mich auch solche Frage – gelinde gesagt – überraschen.

SP-Frauen wie Kantonsrätin Sara Agner (Dagmersellen) oder Grossstadträtin Maria Pilotto (Luzern) haben sich öffentlich namens der SP-Frauen klar für Korintha Bärtsch ausgesprochen. Sind sie – und andere SP-Frauen – zufrieden mit dem, was die SP diesbezüglich bislang geleistet hat?

David Roth: Ich kann nicht für andere sprechen, aber ich habe keine anderslautenden Rückmeldungen. Und nicht nur die SP-Frauen, die gesamte SP hat sich für die Unterstützung von Korintha Bärtsch ausgesprochen.   

Interview: Herbert Fischer, Redaktor lu-wahlen.ch, Luzern


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/