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Kolumne der Redaktion

29.01.2019

Worauf Frauen achten sollen, wenn sie als Politikerinnen auftreten

Gestern Montagabend (28. Januar) war der Kantonsratssaal von Frauen besetzt. Mehr als 100 Kantonsratskandidatinnen versammelten sich. Einmal zu sehen und zu spüren, wie es sich im Kantonsratssaal anfühlt, war für viele der Kantonsratskandidatinnen ein neues Gefühl. Jeder Sitz im Saal war einem Parlamentsmitglied zugewiesen, mit dessen Namen beschriftet und nummeriert.


Dazu eingeladen hat das Netzwerk frauen luzern politik. Das überparteiliche Gremium hat sich zum Ziel gesetzt, bei den kantonalen und nationalen Wahlen 2019 den Frauenanteil der Kandidatinnen zu erhöhen. Dabei geht es der Gruppe nicht darum, sich gegen Männerkandidaturen zu stellen. Aber – es braucht mehr Frauen, die sich eine Kandidatur zutrauen.

Eine angemessene Vertretung beider Geschlechter in wichtigen Gremien bringt bessere Ergebnisse. Der grosse Aufmarsch an TeilnehmerInnen bestätigte, dass die Frauen bereit sind. 

Eingeladen wurden die Kantonsratskandidatinnen aller Parteien. Der Anlass sollte zum einen wichtige Inputs und Tipps für mögliche Medienauftritte geben, aber vor allem sollten die Frauen sich auch untereinander kennenlernen, sich vernetzen und mit diesem Abend auch einen gemeinsamen Start in den aktiven Wahlkampf erleben. Die Lust am politisieren, Themen vorantreiben, aber auch sich präsentieren – das geweckt werden.

Mit dem  Referat von Viviane Sperando Koller («Öffentliches Auftreten – Chancen und Stolpersteine») wurde diesem Ziel sogleich auch Inhalt verliehen. Die erfahrene Moderatorin erklärte die Arbeitsweise der Medien und gab hilfreiche Tipps, wie man sich gegenüber von den Journalisten verhalten soll und darf; was soll ich tun, wenn ich die Antwort nicht geben darf oder will, wie reagiere ich, wenn ich plötzlich ein Mikrofon vor dem Kopf habe?  immer authentisch bleiben, die Botschaft im Auge behalten, bei Interviews den Text nicht ablesen, immer mit einem freundlichen Lächeln in die Kamera schauen … und noch viele weitere wertvolle Hinweise.

Auch etwas Schlagfertigkeit in unerwarteten Situationen sei erlaubt und daran denken, Journalisten sind auch Menschen und möchten einen interessanten, wertvollen Beitrag erstellen oder schreiben.

Bemerkenswert die Darstellung, dass 55 Prozent der Wirkung auf Mimik, Gestik, Körperhaltung und Kleidung fallen, 38 Prozent auf die Stimme und bloss 7 Prozent auf die Sprache und Worte. Und trotzdem, oder gerade deswegen: nie ohne Vorbereitung in ein Interview gehen! Die gesprochenen Worte müssten sitzen. Die eigene Botschaft dürfe auch bei der einen oder anderen Frage angefügt werden, wenn sie sonst nicht zum Zug komme.

Beim anschliessenden Apéro im Lichthof konnte ein reger Austausch gepflegt werden. Die Teilnehmerinnen schätzten die praktischen Hinweise und die Möglichkeit, nach dem Referat persönlich Fragen an Viviane Sperando Koller stellen zu dürfen und unter sich Erfahrungen auszutauschen. 

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Das ist das Netzwerk frauen luzern politik 

Die Tatsache, dass der Frauenanteil in wichtigen Gremien, Führungspositionen und Ämtern noch bescheiden ist, hat das Netzwerk frauen luzern politik zu verschiedenen Aktivitäten motiviert. Es muss an der Basis gearbeitet werden, damit Früchte geerntet werden können. Ganz so schnell oder von alleine geht es nicht. Und da will die Gruppe Frauen Luzern Politik ihren Beitrag leisten: Das überparteiliche Gremium von engagierten Politikerinnen aus allen Kantonsratsparteien (CVP, SVP, FDP, SP, Grüne, GLP) hat die Initiative ergriffen, die Kompetenz, das Knowhow und die Dynamik der Frauen aufzuzeigen.

Die Initiantinnen wollen die Frauen auf die Faszination, die Herausforderungen und die Möglichkeiten für und in politischen Ämtern aufmerksam machen. Das oberste Ziel ist es, bei den nächsten Wahlen im Frühling mehr Frauen zu Kandidaturen zu bewegen; nicht nur für den Kantonsrat, sondern auch für den Gemeinderat und weitere politische Ämter. 

Einen ersten Schritt hat die Gruppe mit dem Anlass «Frauen machen mobil» vom 22. März 2018 im Hotel Schweizerhof getan, einen zweiten am 22.08.2018 mit einem speziellen Workshop mit vier verschiedenen Themen und nun mit der Einladung in den Kantonsratssaal. Weitere Aktivitäten des Netzwerks: Mit einer eigenen Plakatkampagne während den Wochen vor den Kantonsratswahlen werden Wählerinnen und Wähler auf die Wichtigkeit beider Geschlechter in der Politik aufmerksam gemacht. Ab Anfang Februar bis Ende März 2019 werden zudem auf der eigenen Facebookseite täglich Kandidatinnen vorgestellt.

(Dies ist eine Medienmitteilung des Netzwerks frauen luzern politik)


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/