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Kolumne der Redaktion

27.09.2018

600 Krienser fordern Tempo 30 im Zentrum

Kriens versinkt im Verkehr. Jetzt fordern 600 KrienserInnen und Krienser in einer Petition an den Luzerner Regierungsrat Tempo 30 auf der Hauptstrasse – für mehr Lebensqualität und ein attraktives Zentrum. Die Petition wurde heute Donnerstag eingereicht.


Über 20 000 Autos fahren täglich durch das Zentrum von Kriens. Das Resultat: Lärm, Stau, leere Geschäfte, keine Begegnungsorte. Eine Wende ist nicht absehbar: Mit dem geplanten Ausbau der Rengglochstrasse soll der Verkehr durch Kriens bis in zehn Jahre um weitere 35 Prozent zunehmen.

600 Krienserinnen und Krienser fordern deshalb in einer Petition Tempo 30 auf der Luzernerstrasse durch Kriens. Nur so könnten die negativen Auswirkungen des Verkehrs im Stadtzentrum abgefedert werden. Lanciert wurde die Petition von der von Anwohnern gegründeten IG «attraktives Kriens» (www.attraktives-kriens.ch). 

Die Temporeduktion würde sich für alle positiv auswirken, sagt Dominik Hertach, Initiant der Interessengemeinschaft: «Die Lebens- und Aufenthaltsqualität der Anwohner und Passanten steigt, und damit profitieren die Läden.» Für Fussgänger und Velofahrer erhöht sich die Sicherheit, und Autofahrer wären schneller am Ziel, weil der Verkehr flüssiger wird. «Es gibt keinen vernünftigen Grund gegen eine Tempo-30-Strecke durch das Krienser Zentrum – aber viele dafür», kommentiert Anwohner Ueli Achermann, Unternehmer und Mitglied der IG attraktives Kriens.

Das sieht auch der Stadtrat von Kriens so: Im jüngst vorgestellten Gesamtverkehrskonzept fordert er ebenfalls Tempo 30 im Zentrum, zusammen mit einer Umgestaltung des Strassenraums in Richtung Begegnungszone. 

Weil die Luzernerstrasse aber eine Kantonsstrasse ist, liegt der Entscheid über das Verkehrsregime beim Regierungsrat. Und dieser gibt sich in der Frage von Tempo 30 auf Hauptverkehrsachsen noch immer unnachgiebig. «Die neusten wissenschaftlichen Ergebnisse und bundesgerichtlichen Entscheide zeigen aber klar, dass die Argumentation des Regierungsrates gegen Tempo 30 auf Kantonsstrassen keine Grundlage mehr hat; weder juristisch noch technisch», erklärt Hertach. «Nachdem diese Erkenntnisse in vielen anderen Kantonen inzwischen umgesetzt werden, wäre es jetzt an der Zeit, dass sich auch die Luzerner Regierung bewegt.» 

Dazu folgende Fakten und ihre Quellen:

Halbierter Lärm für die Anwohner
Wird die Höchstgeschwindigkeit auf einer Strasse von 50 auf 30 km/h reduziert, verringert sich der Lärm von Motor und Rollgeräuschen um ca. 3 Dezibel. Dies entspricht einer Halbierung der Verkehrsmenge. Eine zusätzliche Lärmreduktion ergibt sich, weil Tempo 30 einen gleichmässigeren Verkehrsfluss fördert: Brems- und Beschleunigungsvorgänge reduzieren sich um rund 14%. Die BAFU-Studie: https://bit.ly/2qBOmi0

Mehr Sicherheit für Fussgänger, insbesondere Kinder und Senioren
Tempo-30-Zonen erhöhen die Sicherheit von Fussgängern, Velofahrern etc. stark. Die Erfahrungen in Köniz BE zeigen einen markanten Rückgang der Unfälle. Die Studie aus Köniz: https://bit.ly/2vobgiI

Weniger Stau, raschere Autofahrten dank langsamerem Tempo
Langsamer fahren, dafür konstant: Tempo 30 vermindert Stau und sorgt für einen flüssigen Verkehr. Die Erfahrungen in Köniz zeigen: Die Autofahrer kommen dank tieferem Tempo rascher ans Ziel. Siehe Link oben.

Mehr Passanten, steigende Gewerbeumsätze
Nochmals die Erfahrungen aus Köniz (Link oben): Nach der Verkehrsberuhigung im Zentrum der Berner Gemeinde hat sich die durchschnittliche Passantenmenge versechsfacht. Es haben neue Läden eröffnet und insgesamt sind die Umsätze gesteigen. Aus der Studie: «Das neue Zentrum (mit Tempo 30) hat sich als urbaner Einkaufs-, Identifikations- und Begegnungsort etabliert. Auch wirtschaftlich hat sich der Mitteleinsatz gelohnt.»

Immobilien gewinnen an Wert
Strassenlärm mindert nicht nur die Lebensqualität der Anwohner, er mindert auch den Wert und die Rendite von Immobilien. Von einer Verkehrsberuhigung profitieren deshalb auch die Hauseigentümer. ZKB-Studie zur Auswirkung von Lärm auf Immobilienrenditen: https://bit.ly/2H8QJUY

 Gesetzliche Grundlagen für eine Tempo-30-Strecke auf einer Hauptstrasse
Entlang der Luzernerstrasse durch das Zentrum von Kriens werden die Lärm-Alarm- und Immissionsgrenzwerte vielerorts überschritten. Umweltschutzgesetz und Lärmschutzverordnung sehen für diesen Fall Lärmschutzmassnahmen an der Quelle vor, u.a. als eine Möglichkeit die Temporeduktion. Zudem sieht auch die Signalisationsverodnung in Art. 108 entsprechende Massnahmen vor, aus Sicherheits- und Umweltschutzgründen: https://bit.ly/2HCJocZ

(Dies ist eine Medienmitteilung von Dominik Hertach von der IG attraktives Kriens)


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/