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Kolumne der Redaktion

30.10.2017

Urs Häner erhält die Ehrennadel der Stadt Luzern für seinen beispielhaften Einsatz für sein Quartier

Zusammen mit Madlena Cavelti Hammer, Maggie Imfeld und Peter Schulz ist am Donnerstag (26. Oktober) Urs Häner vom Stadtrat mit der Ehrennadel der Stadt Luzern ausgezeichnet worden. Die Laudatio hielt Sozialdirektor Martin Merki. Sie ist hier zu lesen.


7. September 2013: Urs Häner (links) zusammen mit zwei weiteren Säulen des Sentitreffs: mit Katharina Studer und Sepp Moser, Ehrenbürger der Stadt Luzern, am Fest zum 30-jährigen Bestehen dieser bestens positionierten und akzeptierten Institution an der Baselstrasse.

Bild: Herbert Fischer

Ich freue mich, eine Persönlichkeit vorzustellen, die sich seit Jahrzehnten für ihren Lebensraum einsetzt – für Verbesserungen im Kleinen und im Grossen – mit sehr viel Ausdauer und Zuverlässigkeit: Es ist Urs Häner, Co-Präsident des Sentitreff und Vorstandsmitglied von BaBeL.

Seit 30 Jahren engagiert sich Urs Häner im Vorstand des Sentitreff, seit 17 Jahren ist er Co-Präsident. Er ist seit Beginn weg am Quartierentwicklungsprojekt BaBeL beteiligt. Und seit mehr als 20 Jahren führt er Menschen durch sein Quartier, führt sie an besondere Orte und erzählt Geschichten, die sich im Quartier zugetragen haben. 

Der Untergrund mit der Baselstrasse ist ein besonderes Quartier. Es liegt im Schatten des Gütsch, ist von Verkehrslärm geplagt, die Wohnungen sind im Schnitt kleiner als andere Wohnungen in der Stadt und häufig ohne Balkon, und das Quartier hat eine starke migrantische Community, viele Menschen leben nur vorübergehend hier. 

Das war schon immer so. Im Mittelalter hatte die Stadt alles, was sie innerhalb der Stadtmauern nicht haben wollte, dorthin ausgelagert: Hinrichtungen, das «Siechenhuus» (Seuchenhospital), Kranke und den Friedhof. Während der Industrialisierung ging das so weiter: Das Gewerbe und die Industrie wurden in der Baselstrasse angesiedelt. Zuwanderer haben sich hier niedergelassen. Der Stadt behagte das nicht. Sie reagierte mit Kontrolle und Repression. Als die Italiener kamen, vor mehr als 100 Jahren, wurde als Erstes ein Polizeiposten eröffnet. 

Wieso kämpft Urs Häner mit so viel Schnauf für Identität und Selbstbestimmung, für Austausch und Solidarität, für sanfte und nachhaltige Entwicklung von und in seinem Quartier? Woher nimmt er seine Energie für das grosse Engagement?

Eine Antwort auf diese Frage liegt vielleicht in der Lebensgeschichte von Urs. Er hat Theologie studiert und sich bewusst für die konkrete Arbeit zugunsten der Menschen entschieden. Er lebt einfach und arbeitet in einer Druckerei. Er lebt im Quartier und setzt sich für ein besseres Umfeld in seiner nächsten Umgebung ein. 

Er setzt sich ein für eigene Quartierräume, eigene, andere, soziale Räume für Migranten, für die Menschen aus dem Quartier, wo Kultur und Zusammenleben stattfindet, wo man sich austauschen und auch einmal ein Fest feiern kann. Der Sentitreff ist seit mehr als 30 Jahren ein solches Zentrum. 

Urs Häner kämpft auch für lebenswerte Aussenräume. Also für sichere Schulwege, für weniger Autoverkehr und für mehr Bewegungsraum für alle Generationen. Ein Beispiel dafür ist der Spielplatz Dammgärtli, wo Raum geschaffen worden ist für Kinder. 

Urs Häner führt Menschen zusammen, motiviert sie, sich zu beteiligen. Er macht Quartierpolitik im Kleinen und Konkreten. Es ist sein Verdienst, dass es in den letzten Jahren vorwärts ging im und mit dem BaBeL-Quartier.

Urs Häner erhält die Ehrennadel für seinen beispielhaften Einsatz für sein Quartier – ein Quartier, welches mit ganz anderen Bedingungen kämpft als andere Quartiere in der Stadt.

Stadtrat Martin Merki (FDP.Die Liberalen), Sozialdirektor, Luzern 

Siehe auch unter «Dateien», «In Verbindung stehende Artikel» und «Links».


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/