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Kolumne der Redaktion21.03.2017 Erinnerungen an Peter Zosso, den Rektor der Kantonsschule Reussbühl und früheren CVP-KantonsratDer Rektor der Kantonsschule Reussbühl und frühere CVP-Kantonsrat Peter Zosso-Widler ist am Sonntagabend (19. März) nach schwerer Krankheit im Alter von erst 63 Jahren verstorben.Er hatte von 2007 bis 2015 die CVP im Kantonsrat vertreten und wäre Ende dieses Schuljahres als Rektor der Kantonsschule Rothen in Luzern-Reussbühl in Pension gegangen. Die Trauerfeier für Peter Zosso findet statt am Mittwoch, 29. März um 10 Uhr in der Pfarrkirche Philipp Neri in Reussbühl (siehe unter «Dateien»: die Todesanzeigen in der «LZ» vom 22. März). Hier folgen Erinnerungen aus dem Kreis seiner Freunde und Weggefährten. «Diese unabänderliche Nachricht tut sehr weh. Sie hat uns in Reussbühl und am Alpenquai – obwohl Peter uns von seinem drastischen Schicksal in Kenntnis gesetzt hatte – überrascht und traurig gestimmt. Hilflos bleibt uns die Frage, warum die eben noch aufgeflackerte Hoffnung so jäh vertrieben wurde. Peter und ich hatten kein enges Verhältnis. Aber ich schätzte ihn als eigenständige, unspektakulär gradlinige Persönlichkeit und staunte immer wieder, was er als präsenter Familienvater und Ehepartner, beruflich, politisch und im Sport alles nebeneinander schaffte. Als aus dem Aargau über Zürich Zugewanderter lernte ich ihn Mitte der 1990-er-Jahre am Alpenquai in der Fachschaft Geschichte als einheimisch beschlagenen und jeweils gut informierten Kollegen kennen. Ab der Jahrhundertwende verfolgte ich beeindruckt mit, wie er in Reussbühl – bei Lehrerkollegien kaum zu glauben – als allseits geschätzter Rektor, in dessen Verantwortung auch die Maturitätsschule für Erwachsene fiel, nicht amtete, sondern seine Schule führte. Was ihn dabei offensichtlich nicht nur für mich besonders machte, war seine Zuverlässigkeit: Er konnte nicht nur gut zuhören. Wenn er das Anliegen erfasste und als berechtigt einstufte, "ging etwas". Solches erlebte ich selber mehrmals und gerade in diesen Tagen berichten Leute vom Hauspersonal, aus dem Lehrer-Kollegium und aus verschiedensten Gremien ebenso dankbar bestätigend von ähnlichen Erfahrungen. Zum Glück konnten Dir, Peter, bei Deiner Verabschiedung Ende 2016, viele ihr Dankeschön für Deine Solidität, Dein Engagement für Schule und Bildung ebenso wie für den respektvollen Stil und gelebten Anstand, welchen Du auch in der Politik im Umgang und Auftreten gepflegt hast, noch persönlich mitteilen. Ich war überzeugt, ich hätte dafür noch viele Jahre Zeit: Sorry!» Jürg Stadelmann, Historiker und Gymnasiallehrer an der Kantonsschule Alpenquai und an der der Maturitätsschule für Erwachsene, Luzern --- In einem längeren Telefongespräch fünf Tage vor Deinem Abschied waren wir erfüllt von der Zuversicht und vom Glauben, dass Du es schaffen kannst. Wir wussten, dass es Dir zusteht, nach einem grossen Engagement für unsere Gesellschaft jetzt auch noch Energie für Deine ganz persönlichen Bedürfnisse nutzen zu dürfen. Es ist so unfassbar, dass sich die berechtigten Hoffnungszeichen nicht erfüllten. Ich stehe mit unbeantwortbaren Fragen in der Reihe Deiner Freunde, welche Dich so gerne hatten. Zusammen mit ihnen und Deiner Familie erinnere ich mich an die vielen schönen Momente, welche ich und wir mit Dir erleben durften. Ich vergiesse mit ihnen auch die bitteren Tränen einer tiefen Trauer, dass es Dich nur noch in der Erinnerung gibt.» Xaver Vogel, Menzberg --- Noch sehr gut erinnere ich mich an die zahlreichen Begegnungen, wo er mit Humor und Souveränität seine Anliegen einbrachte. Peter hat niemals nur an sich, sondern immer auch an andere gedacht. Er war eine grosse Persönlichkeit, die sich nie in den Vordergrund stellte. Seine Empathie war ausserordentlich. Ich werde unsere gemeinsamen Momente nie vergessen. Sein Tod macht mich tief traurig und betroffen.» Stefan Roth, CVP-Kantonsrat und früherer Stadtpräsident von Luzern --- Ludwig Peyer, Fraktionschef der CVP im Luzerner Kantonsrat, Willisau --- In all den Jahren erlebte ich Peter Zosso aber vor allem als vorbildlichen Politiker, bei dem nie die eigene Person, sondern immer die Sache im Vordergrund stand. Er war jemand, der breit anerkannt und gehört wurde. Sein Wort hatte Gewicht. Auf ihn war immer und jederzeit Verlass; keine Bitte um Hilfe an ihn blieb unerhört. Stets war er zur Stelle, wenn es darum ging, im stillen Kämmerlein, fernab vom Rampenlicht, Knochenarbeit zu leisten. Peter Zosso war nie ein Weltverbesserer, aber er hat sie nachhaltig verbessert: auf seine ureigene, unaufgeregte, besonnene und überlegte Art. Lieber Agriff, lieber Peter, du fehlst uns allen sehr.» Nationalrätin Andrea Gmür, Präsidentin der CVP der Stadt Luzern --- In einem Mail schrieb mir Peter Zosso 2012: „Wie ganz allgemein gilt, und das weisst du als Historiker ja auch: Das Rad der Geschichte kann man nicht zurück drehen.“ Wie sehr wünsche ich mir in diesem Moment, dass man es entgegen aller Naturgesetze trotzdem könnte!» Adrian Bühler, Kantonsrat CVP, Eschenbach --- Während seiner achtjährigen Amtszeit als Vertreter der CVP im Kantonsrat hat sich Peter Zosso innerhalb der Fraktion glaubhaft und verlässlich vor allem auch mit Bildungsfragen auseinandergesetzt. Bei der Arbeit im Rat hat er zahlreiche staatspolitische Geschäfte seriös vorbereitet und vertreten. Er hat sich intensiv mit den Geschäften auseinandergesetzt und sich seine Meinung gebildet, ohne dabei die Fähigkeit zu verlieren, auf andere Haltungen einzugehen und gemeinsam tragfähige Lösungen zu suchen. Mit Peter Zosso hat uns neben dem Rektor und dem Politiker vor allem auch ein grossartiger Mensch und Freund leider verlassen.» CVP-Regierungsrat Reto Wyss, Bildungs- und Kulturdirektor, Rothenburg --- Peter Zosso schätzte ich als Historiker- und Lehrerkollegen, als Politiker und Persönlichkeit. Er hatte klare Standpunkte und konnte sich wohl gerade deshalb auf andere zubewegen. Er war von jener freundlichen Zurückhaltung und souveränen Bescheidenheit, wie sie Menschen von seinem Format eigen sind. Daran kann man auch nach seinem Tode noch Mass nehmen.» Kurt Messmer, Historiker, Emmenbrücke --- Anton Schwingruber, Werthenstein Teilen & empfehlen:Kommentare:Keine EinträgeKommentar verfassen:Letzte Beiträge von Herbert Fischer:
25.04.2024 » Redaktion
Über Herbert Fischer:Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.
1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer: Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer: |